Auszeichnung Erfurt: Thüringer Literaturpreis für Daniela Danz

• Der Thüringer Literaturpreis 2023 würdigt Daniela Danz als "unverwechselbare lyrische Stimme".
• Die Autorin vertraut auf die Kraft von Literatur, aufzuklären, Sinn zu stiften und zur Verständigung beizutragen, kommentiert unser MDR KULTUR Literaturkritiker.
• Als Autorin und Übersetzerin, aber auch als engagierte Kulturvermittlerin hat Danz laut der Jury die Kulturszene Thüringens mitgeprägt.

Die Schriftstellerin Daniela Danz hat am Montagabend den Thüringer Literaturpreis 2023 erhalten. Damit würdige man die herausragende literarische Leistung, das vielfältige künstlerische Werk und das gesellschaftliche Engagement der Autorin, so die Staatskanzlei. Die mit 12.000 Euro dotierte Auszeichnung ist der 47-Jährigen von Thüringens Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff im Collegium Maius verliehen worden.

Die Jury, so Hoff, würdige mit dem Thüringer Literaturpreis Danz' "unverwechselbare lyrische Stimme", die sie innerhalb der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur als eine "Dichterin von hohem Rang" auszeichne. Als Schriftstellerin habe sie sowohl in Thüringen als auch darüber hinaus breite Anerkennung erlangt. In ihren Büchern setze sie sich mit gesellschaftlich bedeutenden Fragen auseinander – etwa mit den Kriegen im Nahen Osten, mit Migrationsbewegungen oder in ihrem jüngsten Gedichtband "Wildniß" mit dem Klimawandel. Danz hat laut dem Kulturminister mit ihrem beeindruckenden poetischem Werk und ihrem Wirken die Kulturszene Thüringens in den vergangenen Jahren entscheidend geprägt.

Was ihr vielgestaltiges Werk eint, ist der Glauben an die Kraft von Literatur, in Zeiten von Krisen, Krieg und Klimawandel aufzuklären und Sinn zu stiften – so urteilt MDR KULTUR-Literaturkritiker Jörg Schieke. Er verweist vor allem auf die Gedichte, die im Mittelpunkt der literarischen Arbeit von Daniela Danz stünden. Die Autorin entwerfe jedoch in all ihren Werken mit Präzision in Sprache und Bild Denkgebäude, in denen Mensch, Geschichte und Natur aufeinander träfen.

Daniela Danz wurde am 5. September 1976 im thüringischen Eisenach geboren. Seit 2002 arbeitet sie als freiberufliche Autorin. Sie verfasste mehrere Gedichtbände, aber auch Romane, Essays und Kinderbücher. Von 2013 bis 2020 leitete die studierte Kunsthistorikerin und Germanistin das Schillerhaus in Rudolstadt. Seit 2021 ist sie Vizepräsidentin der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz. Ebenfalls seit 2021 leitet sie den bundesweiten Kinder- und Jugendwettbewerb "Demokratisch Handeln".

Neben ihrer Tätigkeit als Autorin und Übersetzerin hat Danz auch als Kunstsachverständige für die evangelische Kirche gearbeitet. Mit ihrer Familie lebt sie heute in Kranichfeld bei Weimar.

Für ihr lyrisches Werk wurde Danz in den vergangenen Jahren mehrfach ausgezeichnet. 2019 bekam sie für ihren Lyrikband "Wildniß" den Deutschen Preis für Nature Writing. 2021 erhielt sie den ersten Günter Kunert Literaturpreis für Lyrik. 2022 kamen der Deutsche Sprachpreis und der Lyrikpreis Orphil der Stadt Wiesbaden dazu.

Quellen: MDR KULTUR (Jörg Schieke), Staatskanzlei Thüringen, Redaktionelle Bearbeitung: ks