Ein Traktor und Menschen bei einer Demo.
Die Polizei sicherte und gewährleistete die Demonstration in Erfurt. Bildrechte: MDR/Martin Moll

Verkehr Protest mit etwa 300 Fahrzeugen in Erfurt - Verkehr stundenlang beeinträchtigt

25. Januar 2024, 18:26 Uhr

Mit lautem Hupen sind am Donnerstag Autos, Transporter und Traktoren durch Erfurt gefahren. Ihr Ziel: die Gothaer Straße. Die Demonstration vor dem MDR-Landesfunkhaus zielte auf ganz unterschiedliche Themen. Der Bauernverband distanzierte sich von der Kundgebung.

In Erfurt haben am Donnerstag mehrere Hundert Menschen mit einem Fahrzeugkorso demonstriert. Die Polizei sprach gegen 12 Uhr von etwa 500 Teilnehmern - und von mehr als 300 Fahrzeugen, darunter Traktoren, Lkw und Transporter. Diese hatten in der Gothaer Straße zwischen Messe, MDR-Landesfunkhaus und Egapark zeitweise mehrere Fahrspuren blockiert.

Protest mit verschiedenen Anliegen

Der Protest zielte auf verschiedene Themen. Plakate und Reden richteten sich unter anderem gegen die Ampel-Regierung, gegen die aktuelle Agrar-, Außen- und Innenpolitik, gegen die Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, für eine Stärkung der Wirtschaft und für Frieden in Europa. Laut Polizei beteiligten sich unter anderem Handwerker, Logistikfirmen und Landwirte. Auch mutmaßliche Reichsbürger und Rechtsextremisten nahmen nach Recherchen von MDR THÜRINGEN an der Kundgebung teil.

Menschen stehen vor Traktoren auf einer Straße.
Demonstriert wurde auf mehreren Fahrstreifen auf der Gothaer Straße. Bildrechte: MDR/Martin Moll

Bauernverband geht auf Distanz

Der Thüringer Bauernverband distanzierte sich in einer Mitteilung "vehement" von dem Protest am Donnerstag. Er sei weder Anmelder noch habe er zu einer Teilnahme aufgerufen. Es handele sich daher nicht um einen der bisherigen "Bauernproteste".

Ein Traktor mit einem Protestbanner.
Ein Traktor mit einem Protestbanner am Donnerstag in Erfurt. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Wegen der Demonstration mussten sich Pendler auf Verkehrsbehinderungen einstellen - auch außerhalb der Landeshauptstadt. Viele der Demonstranten waren am Morgen in Konvois nach Erfurt gefahren, etwa aus Kornhochheim (Kreis Gotha), Stadtroda (Saale-Holzland-Kreis) und Hohenfelden (Kreis Weimarer Land).

Ein langer Autokorso auf dem Weg nach Erfurt auf der B7 bei Süßenborn nahe Weimar.
Ein Autokorso am Donnerstagmorgen auf der B7 bei Süßenborn nahe Weimar auf dem Weg nach Erfurt. Bildrechte: MDR/Olaf Nenninger

Gothaer Straße in Erfurt teils gesperrt

Die Gothaer Straße blieb zwischen der Wartburgstraße und Egapark stadteinwärts voll gesperrt. Der Verkehr nach Erfurt wurde über die Binderslebener Landstraße umgeleitet. Auch die Straßenbahnschienen wurden freigehalten.

Eine Straßenbahn fährt an einer Demo mit Traktor, Lkw und Auto vorbei.
Die Straßenbahnen rollten trotz Demo durch Erfurt. Hier und da kam es zu Verspätungen. Bildrechte: MDR/Martin Moll

Verkehrsbehinderungen auch in Jena

Aufgrund der Fahrzeug-Korsos mussten auch Verkehrsteilnehmer auf der B7 zwischen Jena und Erfurt und auf den Zufahrtsstraßen nach Erfurt mit Staus und Wartezeiten rechnen.

Im Jenaer Stadtgebiet gab es am Donnerstagmorgen ebenfalls Behinderungen im Straßenverkehr, aber auch beim öffentlichen Nahverkehr. Ein Fahrzeug-Korso war über die Stadtrodaer Straße und B88 nach Jena gefahren. Von dort ging es weiter zur B7.

Die Kundgebung in Erfurt löste sich am frühen Nachmittag auf.

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MDR (jn/jhi/mm)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 25. Januar 2024 | 19:00 Uhr

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