Thüringens früherer CDU-Chef Mike Mohring hat ein weiteres Amt verloren. Seit Montagabend ist Mohring nicht länger Fraktionsvorsitzender seiner Partei im Kreistag des Weimarer Landes. Das habe die Kreistagsfraktion so entschieden, sagte Parteikollege Thomas Gottweiss. Gottweiss selbst füllt diesen Posten nun aus.

Nach Untreue-Vorwürfen war Mohring bei der Vorstandswahl auf dem Parteitag des CDU-Kreisverbandes Weimarer Land in Pfuhlsborn Anfang November nicht mehr als Vorsitzender angetreten. Stattdessen wurde Landrätin Christiane Schmidt-Rose als einzige Kandidatin mit knapp 75 Prozent der Stimmen gewählt. Gottweiss wurde zu ihrem Stellvertreter gewählt. Er erhielt 90 Prozent der Stimmen.

Bei den Vorwürfen geht es um eine Geburtstagsfeier von Mohring, die zunächst aus der Parteikasse bezahlt worden sein soll. Inzwischen hat Mohring nach eigenen Angaben die Rechnungen beglichen, die nach seiner Darstellung versehentlich beim CDU-Kreisverband gelandet sein sollen. Der Gastwirt widerspricht dieser Version allerdings: Der Inhaber der Gaststätte hatte gesagt, eine Mitarbeiterin Mohrings habe auf Nachfrage mehrfach angegeben, dass die Rechnung an den CDU-Kreisverband Weimarer Land geschickt werden solle. Seine Nominierung für die Thüringer Landtagswahl im kommenden Jahr soll bestehen bleiben.

Die Thüringer CDU-Spitze hatte eine parteiinterne Kommission eingesetzt, um die Vorwürfe zu klären. Mohring ist derzeit der einzige gewählte Thüringer Christdemokrat im CDU-Bundesvorstand.

Mohring hatte den Kreisverband im Weimarer Land mit derzeit rund 600 Mitgliedern seit 20 Jahren angeführt. Zwischen 2014 und 2020 war er Chef der Thüringer Landes-CDU.