Neue Ausstellung Kunsthaus Apolda zeigt berühmte Rembrandt-Meisterwerke
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13. Januar 2024, 04:00 Uhr
Das Kunsthaus Apolda feiert sein 30-jähriges Jubiläum mit einer hochkarätigen Rembrandt-Ausstellung. Gezeigt werden rund 80 Werke des großen niederländischen Barockkünstlers, darunter Selbstportraits und die berühmte Radierung "Hundertguldenblatt". Es handelt sich nach Angaben der Veranstalter um die bedeutendste, aufwendigste und teuerste Ausstellung, die der Verein je gemacht hat.
- Das Kunsthaus Apolda feiert 2024 sein 30-jähriges Bestehen.
- Aus diesem Anlass zeigt das Kunsthaus eine Rembrandt-Ausstellung mit Werken von Weltniveau.
- Die Schau soll dazu einladen, sich intensiver mit einzelnen Bildern zu beschäftigen.
Das Kunsthaus Apolda startet mit einer hochkarätigen Ausstellung ins neue Jahr. "Rembrandt - Meisterwerke der Radierkunst" zeigt knapp 80 Werke des niederländischen Barockkünstlers Rembrandt van Rijn, darunter etliche Selbstportraits und das so genannte "Hundertguldenblatt", eines der prominentesten Werke. Die Schau wird veranstaltet vom Kunstverein Apolda Avantgarde in Kooperation mit dem Landkreis Weimarer Land und der Wiener Organisation Ponte.
Diese Ausstellung ist ein Ritterschlag für uns
"Diese Ausstellung ist ein Ritterschlag für uns", sagt der Chef des Kunstvereins Avantgarde Hans-Jürgen Giese. "Gleichzeitig ist es die wohl bedeutendste, aufwendigste und auch teuerste Ausstellung, die der Verein je gemacht hat." Und sie ist ein Geburtstagsgeschenk, das sich der Verein selbst gemacht hat.
Kunstverein Apolda feiert 30-jähriges Jubiläum
Am 22. Februar 1994 wurde der Kunstverein Avantgarde in der Tiefgarage eines Apoldaer Hotels gegründet. Ziel war es, die kulturelle Entwicklung in der Region voran zu bringen, dazu gehören bis heute das Weltglockengeläut, Workshops für Kinder und natürlich Ausstellungen im Kunsthaus. "Die wahre Kunst ist es, das Niveau 30 Jahre zu halten." Giese und sein Vereinsteam blicken auf dutzende erfolgreiche Ausstellungen zurück. Die Bandbreite des Gezeigten ist groß: von Feininger bis Helmut Newton – der Verein setzt auf Vielfältigkeit.
Ausstellung in Thüringen auf Weltniveau
Nun ist es Rembrandt, der die Leute in Scharen anziehen soll. "Die Hoffnungen sind groß, denn wir sind in enorme Vorleistung gegangen", berichtet Giese. Die Ausstellung hat viel Kraft und Geld gekostet. "Leihgebühren, Versicherungskosten und auch der Katalog – das schlug schon zu Buche. Wir haben extra Klimageräte gekauft, um den Standards zu entsprechen und auch die Sicherheit wurde erhöht." Mehr Personal denn je wird dem Kunsthaus zur Verfügung stehen.
Man muss nicht nach Amsterdam fahren, nicht nach Mailand – man fährt nach Apolda, um Rembrandt zu sehen
René Schober, Leiter des Kupferstichkabinetts der Akademie der bildenden Künste in Wien weiß, wie empfindlich die Werke sind. "Licht ist auch ein Thema. Die Radierungen vertragen nur eine bestimmte Lux-Zahl, sonst gehen sie kaputt. Manch einem Besucher wird es schummrig vorkommen, doch das ist alles nur zum Schutz der Originale." 73 Werke hat die Wiener Akademie zur Verfügung gestellt, darunter auch Drucke von Dürer. Auch die Klassik Stiftung Weimar hat sich an der Ausstellung beteiligt.
Rembrandt in Apolda unter die Lupe nehmen
Kurator Dr. Johannes Ramharter hat den Ausstellungsräumen im Kunsthaus Themen zugewiesen. In einem Raum sind Selbstbildnisse zu sehen, in einem anderen sind biblische Szenen dargestellt. "Die Intention dieser Ausstellung ist es, sich intensiver mit einzelnen Bildern zu beschäftigen. In einer Zeit, in der jedes Bild auf dem Smartphone nur etwa 30 Sekunden angeschaut und dann weggewischt wird. Hier geht es darum, sich genauer mit einer einzelnen Darstellung zu beschäftigen. Rembrandt ist ideal dafür, denn er ist der große Erzähler", sagt Ramharter.
"Rembrandt ist ein Künstler, der sehr viele Dinge und Hinweise in seinen Bildern unterbringt und sehr fein Geschichten erzählt." Besonders deutlich wird das in den Radierungen, in denen er Bibelszenen darstellt. Nicht viel größer als eine Postkarte, sind auf ihnen Gesichtsausdrücke zu lesen. Rembrandt spielt mit Licht und Schatten, jede Requisite ist von Bedeutung. Diese Einzelheiten kann der Betrachter nicht im Vorbeigehen sehen. "Bei Bedarf geben wir auch Lupen aus", sagt Vereinschef Hans-Jürgen Giese.
Auf die Suche dürfen sich auch Kinder begeben. Neben einem extra für sie konzipiertem Audio-Guide gibt es auch ein Ausstellungsspiel. Auf sieben Bildern im Kunsthaus hat Rembrandt Hunde dargestellt. Kinder, die sie finden, werden mit einer kleinen Überraschung belohnt.
Rembrandt verlangt kein Vorwissen – nur Zeit
Rembrandt, der ein Leben mit Höhen und Tiefen, Anerkennung und Armut im Alter führte, ist ein beliebter Künstler. "Seine Anziehungskraft lässt sich erklären", meint Kurator Johannes Ramharter: "Rembrandt ist unmittelbar zugänglich und verlangt kein Vorwissen. Er zeigt alles auf seinen Blättern. Man muss nur die nötige Zeit mitbringen."
Informationen zur Ausstellung (zum Aufklappen)
"Rembrandt – Meisterwerke der Radierkunst. Aus den Beständen des Kupferstichkabinetts der Akademie der bildenden Künste Wien"
Ausstellung vom 14. Januar bis 28. April 2024
Kunsthaus Apolda
Bahnhofstraße 42, 99510 Apolda
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr
Eintritt:
10 Euro, ermäßigt 8 Euro
Führungen (nach telefonischer Anmeldung):
Montag von 9 bis 15 Uhr
Dienstag bis Sonntag von 17 bis 20 Uhr
Redaktionelle Bearbeitung: Valentina Prljic
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | 12. Januar 2024 | 13:00 Uhr