Break the Fake e.V. Preisgekrönte Initiative in Leipzig setzt sich gegen Fake News ein
Hauptinhalt
14. November 2024, 14:54 Uhr
Der Verein "Break the Fake" hilft Jugendlichen, Fake News zu erkennen. In Workshops vermitteln Wisschenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Leipzig und Dresden Strategien für den kritischen Umgang mit Nachrichten und anderen Informationen, zum Beispiel in Social Media. Für ihr Engagement sind sie mit dem Leuchtturmpreis Ehrenamt 2024 der Stiftung Ravensburger Verlag ausgezeichnet worden.
- Der Leipziger Verein "Break the Fake" beklagt den negativen Einfluss von Fake News auf die Diskussionskultur.
- In Workshops an Schulen vermitteln die Vereinsmitglieder Handwerkszeug an Jugendliche, damit diese Fake News selbst erkennen können.
- Für sein Engagement hat der Verein "Break the Fake" den mit 15.000 Euro dotierten Leuchtturmpreis Ehrenamt 2024 erhalten.
Mehr Medienkompetenz und eine sachliche Grundlage für den gesellschaftlichen Diskurs etablieren, das möchte der Leipziger Verein "Break the Fake". Darin engagieren sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Leipzig und Dresden ehrenamtlich an Schulen und klären Jugendliche über das Erkennen von Fake News auf.
Falsche Nachrichten belasten die Gesellschaft
Magdalena Dressler ist eines der Gründungsmitglieder und Vorstandsvorsitzende des Vereins. Sie beklagte bei MDR KULTUR die "Flut von Desinformation, Falschnachrichten, Gerüchten, die jedem und jeder von uns jeden Tag einfach nur auf dem Handy in die Timeline gespült werden".
Daraus ziehen die 32-jährige Umweltwissenschaftlerin und die anderen Mitglieder im Verein ihre Motivation, gegen Fake News vorzugehen. "Das kann keine Grundlage für eine gesunde, demokratische Diskussionskultur sein und das führt zu einer Verknappung und verkürzten Wahrnehmung der Realität – das möchten wir nicht unterstützen", erklärte Dressler.
Wie erkennt man Fake News?
Eine ähnliche Einschätzung hat Robin Kohler, ebenfalls Gründungsmitglied und im Vorstand von "Break the Fake". Für die Initiative sei wichtig zu vermitteln, "wie können wir wieder diskutieren und als Gesellschaft zusammenfinden?", so Kohler bei MDR KULTUR. Indem er Strategien zum Umgang mit Falschinformationen vermittelt, wolle der Verein den "problematischen Einfluss dieser brechen". Für eine funktionierende Gesellschaft sei es wichtig, dass die Menschen gut und mit gesicherten Fakten informiert würden.
Welche Nachrichten sind vertrauenswürdig? Um das Handwerkszeug für den bewussten Umgang mit Medien zu vermitteln, hat der Verein mit Fachleuten aus Psychologie und Pädagogik Workshop-Formate entwickelt, die an Schulen und bei der Bildungsarbeit, bei Vorträgen und in Diskussionsrunden zum Einsatz kommen. Die Schülerinnen und Schüler sollen selbst aktiv werden, recherchieren und dann können sie laut Dressler "selber entscheiden, ist das glaubwürdig, ist es seriös oder nicht?" Wer das erst einmal gelernt habe, so die Wissenschaftlerin, sei dann auch kritischer und würde mehr hinterfragen.
15.000 Euro Preisgeld vom Leuchtturmpreis Ehrenamt 2024
Magdalena Dressler, Robin und Anna Kohler hatten den Verein vor vier Jahren gegründet. Inzwischen engagieren sich 20 Ehrenamtliche in dem Verein, alle aus der Wissenschaft und die meisten aus Leipzig und Dresden. "Wir haben angefangen mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt, das hilft uns, dass wir Diskussionen differenzierter führen können", findet Robin Kohler.
Eine Herangehensweise, die auch andere erkannt haben und schätzen: Für seinen Einsatz ist der Verein "Break the Fake" kürzlich mit dem Leuchtturmpreis Ehrenamt 2024 der Stiftung Ravensburger Verlag ausgezeichnet worden. Johannes Hauenstein vom Vorstand der Stiftung Ravensburger Verlag zeigte sich bei MDR KULTUR beeindruckt: Die Mitglieder im Verein agierten "in keiner Weise demagogisch oder ideologisch", sondern aus dem Hintergrund ihres eigenen, wissenschaftlichen Kontextes heraus mit "einer fakten- und sachorientierten Haltung".
Für den Preis sucht die Stiftung laut Hauenstein Initiativen im Sektor familiäre, institutionelle und ehrenamtliche Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen aus, die bisher wenig im Rampenlicht stünden. Dem Verein wünscht Hauenstein viele neue Workshoptermine, denn die Engagierten "leisten aus unserer Sicht Bildungsarbeit, die von der Schule oder anderen Institutionen so nicht geleistet werden kann."
Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert. Vom Preisgeld will sich der Verein "Break the Fake" eigene Technik anschaffen, um wirklich an allen Schulen – auch an denen ohne die technischen Voraussetzungen – mit ihren Workshops Bildungsarbeit machen zu können.
Quellen: MDR KULTUR (Blanka Weber), Break the Fake e.V., Stiftung Ravensburger Verlag
Redaktionelle Bearbeitung: hro
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 14. November 2024 | 07:10 Uhr