Mehrere Kinder sitzen in einer Theaterkulisse.
Im Theater der Jungen Welt gibt es ein neues interaktives Stück: Crash Boom Bang. Bei den Kindern und Jugendlichen kam das richtig gut an. Bildrechte: MDR/Konstantin Henß

Crash Boom Bang in Leipzig Alltagschaos und eine Anarcho-Mango: Theater zum Mitmachen

30. März 2025, 12:30 Uhr

Ein ganzes Haus als Theaterbühne, bunte Spiele und eine anarchistische Mango. Dazu noch Themen wie peinliche Eltern, Stress durch volle Stundenpläne und ein Leben voller Chaos. Ob das gut oder schlecht ist, dürfen die Zuschauer selbst bestimmen und so die Geschichte des Stücks mitgestalten. Das kam bei der Generalprobe im Theater der Jungen Welt gut an.

Heute gehen Grete, Santino und Frieder ins Theater der Jungen Welt (TDJW). Die drei und ihre Mitschüler hätten im Unterricht in der Nachbarschaftsschule im Leipziger Westen an dem Tag eigentlich Balladen besprechen sollen. Dann doch lieber der Ausflug zur Generalprobe ins Theater, von dem sie nicht genau wissen, was auf sie zukommt. Die Erwartungen sind gering: "So ganz normales Theater mit viel sitzen und auf die Bühne gucken?"

Sachsen

Portrait eines Mädchens und eines Jungen 1 min
Bildrechte: MDR/Konstantin Henß

Crash Boom Bang: Was ist hier los?

Das neue Theaterstück Crash Boom Bang im Leipziger Theater der Jungen Welt bietet vieles, aber kein langweiliges Sitzen. Denn hinter dem Titel verbirgt sich ein interaktives Stück, bei dem Kinder und Jugendliche gern ein CBB-Hormon haben wollen - das Chaos-besser-begegnen-Hormon. Das würde Erwachsenen fehlen, weswegen diese immer so gestresst seien. Nun sollen die Kinder und Jugendlichen das Hormon sammeln und damit den Erwachsenen helfen.

Eine Theateraufführung mit jugendlichen Darsteller*innen 2 min
Bildrechte: MDR/Konstantin Henß
2 min

Das Theaterstück "Crash Boom Bang" lädt Kinder zum Mitmachen ein. An verschiedenen Stationen extrahieren sie eine spezielle Substanz, um am Ende das perfekte Getränk gegen Alltagsstress zu mixen.

MDR FERNSEHEN Fr 28.03.2025 17:14Uhr 02:04 min

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/leipzig/leipzig-leipzig-land/video-theater-jungen-welt-interaktiv-auffuehrung-crash-boom-bang-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Dafür werden sie Teil des Theaterstücks und müssen sich mit stressigen Alltagssituationen, peinlichen Eltern oder Gaming auseinandersetzen. Am Ende steht die große Frage: Welcher Umgang mit diesen Problemen ist der richtige? Wie das Stück dann aber ausgeht, liegt in den Händen der Kinder. Soweit das Konzept der Theatermacher.

Ausprobieren, Chaos und gemeinsam Neues schaffen

Hinter "Crash Boom Bang" stecken in Zusammenarbeit mit dem Theater der Jungen Welt Holle Münster, Tim Tonndorf und David Czesienski. Die drei treten als das Theater-Kollektiv Prinzip Gonzo auf. Ihre erste Intention hinter dem interaktiven Stück war erstmal, dass sie mit den Kindern und Jugendlichen zusammen Theater spielen - erzählt Münster begeistert.

Drei Erwachsene posieren für ein Gruppenfoto.
Hinter dem Stück steckt das Theater-Kollektiv Prinzip Gonzo. Von links nach rechts: Holle Münster, Tim Tonndorf und David Czesienski. Bildrechte: MDR/Konstantin Henß

Und: Hinter den angesprochenen Themen und Interaktionen stecke mehr: "Die Kinder sollen sehen, dass wir alle diese Probleme haben und das ganz normal ist. Im besten Fall kann man aber auch mitnehmen, dass man an Problemen auch wachsen kann und Chaos nicht immer nur etwas Schlechtes sein muss." Damit die Themen möglichst alltagsnah sind, haben die Theatermacher die Stationen im Stück mit Kindern und Jugendlichen im Theater der Jungen Welt ausgearbeitet.

Aufführungen bis Mitte April

Für die Aufführungen von "Crash Boom Bang" wird fast das komplette Theatergebäude als Bühne umfunktioniert. Deswegen gibt es nun bis Mitte April auch keine anderen Aufführungen im TDJW.

Drei Mädchen und ein Junge stehen im Kreis.
Crash Boom Bang richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 14 Jahren. Aber auch Eltern oder Lehrer können mitmachen. Bildrechte: MDR/Konstantin Henß

Endlich mal etwas anders

Für die Schüler Grete und Santino ist die Easy-Station im Theaterstück das Highlight. Dabei dürfen sie einmal abschalten und herunterkommen. Sie können über stressige Situationen, Probleme und mögliche Umgangsformen reden. Generell hätten aber neben den Themen auch die bunten Kostüme und die Spiele dabei geholfen, einfach mal den Alltag zu vergessen, erzählen sie hinterher.

Es ist nicht wie ein normales Theaterstück, bei dem man die ganze Zeit sitzen und zuhören muss.

Santino Schüler und Theaterbesucher

"Ich fand es cool, dass wir selbst entscheiden konnten, was wir machen wollen und keine Erwachsenen dabei waren", erzählt Grete. Auch Santino ist begeistert von den vielen Möglichkeiten: "Es ist nicht wie ein normales Theaterstück, bei dem man die ganze Zeit sitzen und zuhören muss."

Fünf junge Menschen posieren für ein Foto.
Die Zuschauer laufen in kleinen Gruppen durchs gesamte Theater von Station zu Station und werden so Teil des Stücks. Bildrechte: MDR/Konstantin Henß

Coole Atmosphäre im Game-Theater

"Die beste Station war Easy, da konnte man richtig entspannen und in dem Raum war eine coole Atmosphäre." Darauf können sich Ben, Johann und Frieder einigen. Die drei Jungs finden nur schade, dass sie nicht alle Stationen besuchen konnten. Falls es ein ähnliches Stück nochmal geben sollte, dann würden sie auf jeden Fall wiederkommen: "Es ist nicht so langweilig wie normales Theater."

  • "Crash Boom Bang" wird noch bis 17. April insgesamt 29 Mal aufgeführt. Das Stück richtet sich an Zuschauer im Alter von 10 bis 14 Jahren, Lehrkräfte und Eltern. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

Mehr zum Thema

MDR (kk)

404 Not Found

Not Found

The requested URL /api/v1/talk/includes/html/8872fa91-07b2-49a2-b962-eb69071f6594 was not found on this server.

Mehr aus Leipzig, dem Leipziger Land und Halle

Mehr aus Sachsen