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Öffentlicher Dienst Kitas und Müllabfuhr - Warnstreiks in Sachsens Großstädten
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19. Februar 2025, 16:12 Uhr
Am Donnerstag hatten in Leipzig und Dresden zahlreiche Kitas und Horte geschlossen. Erzieher versammelten sich vor dem Kultusministerium und auf dem Augustusplatz, um für bessere Arbeitsbedingungen zu demonstrieren. Die beteiligten Gewerkschaften fordern ein Lohnplus von acht Prozent oder mindestens 350 Euro monatlich für die Beschäftigten. Bis im März neu verhandelt wird, sollen noch weitere Ausstände folgen.
- In Leipzig sind am Donnerstag zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit unter anderem zahlreiche Kitas und Horte geschlossen geblieben.
- In Dresden haben Menschen vor dem Kultusministerium protestiert.
- Weil die Tarifrunden bisher scheiterten, gehen die Streiks auch bundesweit weiter.
Hunderte Beschäftigte im öffentlichen Dienst in Leipzig, Dresden und Chemnitz haben am Donnerstag bei Warnstreiks die Arbeit niedergelegt. In Leipzig waren laut Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) rund zwei Drittel der Krippen, Kitas und Horte geschlossen oder zeitweise nicht geöffnet gewesen.
Leipzig: Stadt und Landkreise betroffen
In Leipzig beteiligten sich den Angaben nach auch alle Eigenbetriebe der Stadt und Betriebe in den Landkreisen Leipzig und Nordsachsen. Wie der Sprecher des Verdi-Landesbezirks für Sachsen, Jörg Förster, sagte, gibt es keine genauen Zahlen zur Beteiligung.
Bereits vergangene Woche hatte ein Kita-Warnstreik in Leipzig stattgefunden, bei dem rund 800 städtische Mitarbeiter dabei waren.
Kitas und Horte auch in Dresden bestreikt
In Dresden seien am Donnerstag rund die Hälfte der Einrichtungen geschlossen oder zeitweise nicht geöffnet gewesen, berichtete ein GEW-Sprecher. Außerdem wurden bei einer Kundgebung Postkarten an den sächsischen Kultusminister übergeben.
Bereits am Mittwoch waren in der sächsischen Landeshauptstadt Mitarbeitende im öffentlichen Dienst aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen.
Chemnitz: Müllabfuhr will am Freitag weiter streiken
In Chemnitz haben sich am Donnerstag die Beschäftigten des kommunalen Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetriebs (ASR) an den Arbeitsniederlungen beteiligt. Dort soll der Warnstreik auch am Freitag weitergehen.
Bundesweite Streiks angekündigt
Hintergrund für die erneuten Warnstreiks ist die gescheiterte zweite Tarifrunde im öffentlichen Dienst. Am Dienstag kündigten die Gewerkschaften Verdi und der Beamtenbund dbb in Potsdam an, ihre Arbeitskämpfe vor den nächsten Verhandlungen bundesweit auszuweiten.
Der Verhandlungsführer des Beamtenbunds dbb, Volker Geyer, betonte: "In den nächsten drei Wochen werden wir deshalb überall im Land Warnstreiks und Protestaktionen organisieren. Anders kriegen wir die Arbeitgebenden offensichtlich nicht aus ihrer Blockadehaltung."
Die Gewerkschaften wollen für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten ein Lohnplus von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro monatlich durchsetzen. In besonders belastenden Jobs wie im Gesundheitsbereich soll es höhere Zuschläge geben. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 14. März geplant.
MDR (sme/bbr)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 19. Februar 2025 | 10:30 Uhr