Extremsituationen im Fokus: ASB Sachsen und Universität Leipzig veranstalten 20. Notfall- und Katastrophentraining im Leipziger Werk 2
Bereits zum 20. Mal fand das Notfall- und Katastrophentraining statt. Bildrechte: Martin Gey / Arbeiter-Samariter-Bund Landesverband Sachsen

Training für den Ernstfall Bereit für die Katastrophe: Medizinstudenten üben im Leipziger Werk 2

14. Januar 2025, 18:28 Uhr

Ungewohnte Szenen im Kulturzentrum Werk 2 in Leipzig: Beke, Medizinstudentin im 7. Fachsemester, wird als Notärztin abgeseilt, um ein in einen Schacht gestürztes Opfer zu versorgen. Hier befindet sich die erste Station des Katastrophen- und Notfalltrainings in der Kulturfabrik Werk 2 in Leipzig. 360 Studenten nehmen daran teil.

Mit einem Lächeln im hochroten Gesicht hängt Beke an einer Strickleiter unterm Hallendach: "Ich fand, viel länger hätte ich jetzt nicht unbedingt hochklettern wollen, aber runter war funny." Was sie mitnimmt aus diesem Training? "Ich glaube, mindestens, dass man Sachen schon mal gemacht hat und vielleicht weniger Angst hat, wenn es so dazu kommt und, dass man sich vielleicht vorstellen kann, ob man es sich zutraut oder nicht."

Extremsituationen im Fokus: ASB Sachsen und Universität Leipzig veranstalten 20. Notfall- und Katastrophentraining im Leipziger Werk 2 3 min
Extremsituationen im Fokus: ASB Sachsen und Universität Leipzig veranstalten 20. Notfall- und Katastrophentraining im Leipziger Werk 2 Bildrechte: Martin Gey / Arbeiter-Samariter-Bund Landesverband Sachsen
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Schon der 20. Workshop

Genau darum gehe es, sagt Albrecht Scheuermann, Referatsleiter Rettungsdienst und Katastrophenschutz beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Sachsen. Der ASB hat diesen speziellen Workshop schon zum 20. Mal organisiert: "Wir haben auch eine Station mit dabei, die den sogenannten Massenanfall von Verletzten simuliert. Es sind also zu wenig Helfer da, und da muss man Katastrophenmedizin machen. Da muss man erstmal sichten und dann wird priorisiert behandelt."

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Feuerwehr und Rettungskräfte im Leipziger Werk 2: Diesmal wird nicht gegroovt, sondern verarztet. Bildrechte: Martin Gey / Arbeiter-Samariter-Bund Landesverband Sachsen

Nicole Linde, Leiterin der Sanitätsausbildung beim ASB, ergänzt: "Das sind unsere zukünftigen Notärzte. Die haben jetzt schon mal Kontakt zu den Möglichkeiten, die wir im Rettungsdienst haben, mit der technischen Menschenrettung. Und sie haben schonmal ein Bild davon, was im Rettungsdienst möglich ist."

"Bedrohungslage nimmt offensichtlich zu"

Der Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt im Dezember habe gezeigt, was auf die Rettungskräfte möglicherweise verstärkt zukommen könnte: "Das ist der Hintergrund, warum so etwas verschärft gemacht wird. Die Bedrohungslage nimmt offensichtlich zu, zumindest, was in den Medien immer wieder gebracht wird. Das Gefühl bei den Menschen ist einfach so."

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Die Studenten beschauen Anschauungsunterricht in der ersten Versorgung von Patienten. Bildrechte: Martin Gey / Arbeiter-Samariter-Bund Landesverband Sachsen

Analyse zum Magdeburger Anschlag läuft noch

Schon nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt 2015 habe man Rettungsstrategien überarbeitet, erzählt ASB-Referatsleiter Albrecht Scheuermann: "Die Analyse zu Magdeburg läuft noch. Sie wird zeigen, ob wir dort in Zukunft vielleicht noch das eine oder andere zusätzlich bedenken müssen."

Situationen, die "man sonst nie üben würde"

Die Studenten Susette, Timon und Helene sind erst einmal froh, praktische Erfahrungen sammeln zu können. Susette findet: "Es ist besser, wenn man das übt, so dass man weiß, was auf einen zukommt."' Timon sagt: "Das ist im Medizinstudium generell ein großer Punkt, dass man vieles einfach mal ausprobiert hat, um das später besser nachvollziehen zu können." Wichtig seien gerade Situationen, die "man sonst nie üben würde".

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Auch die Bergung nach einem Autounfall wurde simuliert. Bildrechte: Martin Gey / Arbeiter-Samariter-Bund Landesverband Sachsen

"Dann ist man nicht komplett aufgeschmissen"

Helene sieht das "ganze Szenario, das Gefühl, was passiert jetzt, und dass man dann nicht komplett aufgeschmissen ist." Für Timon ist klar: "Üben hilft bestimmt." Und das an den drei Tagen intensiv geübt werden kann, dafür sorgen Kameraden der Leipziger Berufsfeuerwehr, Rettungssanitäter des ASB und der Johanniter.

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MDR (rkü,cke)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 14. Januar 2025 | 17:40 Uhr

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