Übung im Brandcontainer Flammen, Hitze, schlechte Sicht: Feuerwehrleute trainieren in Görlitz
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16. August 2024, 14:58 Uhr
In Görlitz können seit Donnerstag die Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises mit einem Brandübungscontainer trainieren. Dabei müssen sie bei extremer Hitze und schlechter Sicht ein Feuer löschen. Kreisbrandmeister Björn Mierisch erklärt, warum die Übung so wichtig ist.
Aus dem Brandübungscontainer kommt Rauch und durch die Lüftungsluken sind Flammen zu sehen. Cosette Becker zieht sich ihre Schutzkleidung an und eine Atemmaske mit Sauerstoffflasche. Die junge Frau nimmt zusammen mit ihren Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Neusalza-Spremberg an der Übung teil. "Das ist eine gute Möglichkeit, um unter realen Bedingungen zu üben", erklärt sie.
Die Übungen im Brandübungscontainer sind ausgebildeten Atemschutzgeräteträgerinnen und -trägern vorbehalten, die im Ernstfall an vorderster Stelle stehen.
Die mobile Übungsanlage "Fire Dragon" ist einer circa 40 Quadratmeter großen Wohnung nachempfunden. Über Düsen wird das Feuer in den Container geleitet. So entstehen auf Knopfdruck wirklichkeitsnahe Brandherde – die sich auf Knopfdruck auch wieder abstellen lassen.
Auf dem Dach des Containers öffnet Cosette Becker die Zugangstür. Dann steigen sie und ein Kamerad hinab in die Hitze, bewaffnet mit einem Wasserschlauch. Dichter Rauch versperrt die Sicht, Flammen steigen auf.
Ein Fettbrand und ein brennendes Sofa
Das Übungsszenario: In der Küche lodert ein Fettbrand. "Den muss der Kamerad richtig löschen, macht er es nicht richtig, wird der Brand größer", erklärt Kreisbrandmeister Björn Mierisch. Dann geht es für die Übungsteilnehmer weiter in den Wohnbereich. "Hier ist die Situation, dass ein Sofa in Vollbrand steht."
Ich selbst darf nicht mit rein, zu gefährlich. Aber ein Feuerwehrmann öffnet kurz eine der Seitentüren des Containers, damit ich einen Blick hineinwerfen kann. Hitze schlägt mir entgegen, dichter Rauch vernebelt die Sicht. Ich sehe die zwei Feuerwehrleute kaum, die gegen die Flammen ankämpfen, schon geht die Tür wieder zu.
Im Einsatz können Fehler tödlich sein
"Der Vorteil bei dem Container ist: Hier darf der Kamerad Fehler machen. Es gibt ein Not-Aus, er kann raus, hier kann nichts passieren. Im Wohnungsbrand, wenn er auf sich alleine gestellt ist, Personen sucht, können Fehler ein Todesurteil sein oder können zu größeren Verletzungen führen", erklärt Mierisch.
Nach etwa 15 Minuten wird die Tür auf dem Dach des Containers heftig aufgestoßen und Cosette Becker und ihr Kamerad kommen rausgestürmt. Doch ganz geschafft haben sie es noch nicht: Auf dem Dach wird der Brand einer Photovoltaik-Anlage simuliert.
Der Brand ist schnell gelöscht. Jetzt erstmal ausruhen. Cosette atmet schwer. Sie zieht den Helm ab und legt sich hin. "Ich bin fix und fertig, aber fühle mich gut", sagt sie. "Der Adrenalinkick bringt eben, dass das Körperliche etwas in den Hintergrund gerät."
Jährlich Training mit Brandcontainer in Ostsachsen
Der Strom- und Gasnetzbetreiber SachsenNetze stellt den Container einmal jährlich den Freiwilligen Feuerwehren in Ostsachsen zur Verfügung. Noch bis zum 21. August kann in Görlitz trainiert werden, dann geht es weiter nach Kamenz, Pirna und Glaubitz.
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 16. August 2024 | 05:30 Uhr
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