Notfallhelden So lernen Grundschüler in Leipzig das Wichtigste über Erste Hilfe

Die zehnjährige Avaia drückt immer wieder im Takt auf den Brustkorb der Puppe. Sie übt die Herzdruckmassage. Wichtig: Im Takt bleiben, kraftvoll drücken und beim Wechsel keine Pause lassen - so bringen es die "Notfallhelden" den Kindern der Klasse 4B der Marienbrunner Grundschule in Leipzig bei.

Wiederholung und Auffrischung heißen die Zauberwörter, damit man im Ernstfall richtig und schnell reagiert. Deshalb sind die Notfallhelden mit ihrem ErsteHilfe-Kurs auch schon zum zweiten mal in dieser Klasse. "Je eher man das lernt, desto besser", sagt Kursleiter Daniel Karthe.

Obwohl fast jeder beispielsweise im Rahmen des Führerscheins schon einen solchen Kurs besucht hat, wüssten viele Leute nicht, was im Ernstfall zu tun sei. So habe 2023 die Wiederbelebungsquote durch Laien lediglich 51 Prozent betragen. "Das ist viel zu wenig", so Karthe.

Deswegen seien die Kurse in Grundschulen genau richtig. Und die Kinder sollen auch mit Freunden, Geschwistern und Eltern weiter üben - und so das Wissen weitergeben. "Kinder ab dem Alter von vier Jahren sind in der Lage, Wiederbelebungs- und Erste-Hilfe-Maßnahmen zu erlernen und diese, soweit die Kraft das zulässt, durchzuführen", erläuterte Karthe weiter.

Die "Notfallhelden" sind so gefragt, dass das Projekt an seine Grenzen stößt. Es brauche ein koordiniertes, flächendeckendes Programm auf Länder- oder Bundesebene, findet Kursleiter Karthe.

Den Kindern der Klasse 4B hat es jedenfalls richtig Spaß gemacht und sie haben eine Menge gelernt: Verband, Rettungskette, Herzdruckmassage und die stabile Seitenlage, erinnern sie sich.