Energiewende Fernwärme und Strom: So soll es Leipzig künftig warm haben

12. Januar 2025, 08:00 Uhr

Die Stadt Leipzig hat ihre Pläne für die geplante Wärmeversorgung der nächsten Jahrzehnte vorgestellt. Kernpunkt ist der Ausbau der Fernwärme, der möglichst klimaneutral umgesetzt werden soll. Dort, wo keine Fernwärmeversorgung über Leitungen möglich ist, soll das Stromnetz modernisiert werden, um Wärmepumpen versorgen zu können.

Kraftwerk der Stadtwerke Leipzig
Die Stadtwerke Leipzig planen die Zukunft mit mehr Fernwärme. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / JOKER

Hauseigentümer sollen Investitionen langfristig planen können

Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal (Linke) sagte, dieser Plan soll einen verlässlichen Rahmen für Immobilienbesitzer schaffen. "Wir haben als Kommunen die Aufgabe, eine Wärmeplanung vorzulegen." Man wolle Hauseigentümern sagen, wie und wo sie investieren. "Und wir sagen ihnen: Wir wollen die Fernwärme um 60 Prozent ausbauen. Da können sie auch mit Kunde werden."

Mann im Interview. 2 min
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MDR SACHSENSPIEGEL Mi 08.01.2025 19:00Uhr 01:53 min

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Umsetzung erst Mitte des nächsten Jahrzehnts

Allerdings ist das Konzept noch Zukunftsmusik, der Fernwärmeplan soll von 2038 bis 2045 umgesetzt werden. Dann könnten 40.000 Gebäude in Leipzig ans Fernwärmenetz angeschlossen werden. Zeitpläne für die Stilllegung der Gasnetze gibt es in Leipzig aber nicht.

Ausbaupläne werden teuer

Laut Leipziger Versorgungsgruppe muss ein einstelliger Milliardenbetrag investiert werden. Im aktuellen Doppelhaushalt sind zunächst 100 Millionen Euro dafür vorgesehen, die gleiche Summe soll auch im nächsten Haushalt stehen.

Kohlebandanlage am Kraftwerk Lippendorf, 2012
Aktuell speisen die Stadtwerke Leipzig einen Teil der Abwärme des Kraftwerks Lippendorf in ihr Fernwärmenetz ein. (Archivbild) Bildrechte: IMAGO / Rainer Weisflog

Ziel: Auch Abwärme von Betrieben nutzen

Der Wärmeplan richtet sich auch an Betriebe, die Abwärme produzieren und die ins Netz einspeisen könnten. Die Stadt schreibt dazu: Niedrigtemperaturwärme bis 60 Grad Celsius sei ideal für die Beheizung von einzelnen Wohngebäuden und die Bereitstellung von Warmwasser.

Mittlere Temperaturbereiche von 60 bis 100 Grad eigneten sich für industrielle Prozesse oder das dezentrale Wärmenetz. Hochtemperaturwärme von mehr als 100 Grad könne für das Fernwärmenetz in Leipzig genutzt werden.

MDR (lam/dih)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 08. Januar 2025 | 19:00 Uhr

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