Miachael Kretschmer, Dr. Joachim Gauck und Burkhard Jung
Michael Kretschmer, Dr. Joachim Gauck und Burkhard Jung (v.l.n.r.) bei der Eröffnung der Ausstellung zum Freiheits- und Einheitsdenkmal. Bildrechte: IMAGO / pictureteam

35 Jahre Friedliche Revolution News-Blog: Gauck würdigt Mut und Friedfertigkeit von 1989

09. Oktober 2024, 14:12 Uhr

Dem diesjährigen 35. Jahrestag der Friedlichen Revolution widmet die Stadt Leipzig ein besonderes Programm mit vielen Veranstaltungen und Ausstellungen. Den Höhepunkt bildet das Lichtfest am 9. Oktober, das jedes Jahr Tausende Menschen mitgestalten. Dieses Mal ist auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eingeladen, der an das historische Ereignis 1989 erinnert. Wir berichten im News-Blog.

14:10 Uhr | Festakt im Gewandhaus vor dem Start

Der MDR überträgt live aus dem Leipziger Gewandhaus den offiziellen Festakt zu 35 Jahre Friedliche Revolution. Es sprechen Bundeskanzler Olaf Scholz, der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer und die Bürgerrechtlerin Marianne Birthler.

13:30 Uhr | So habe ich die Friedensgebete erlebt

Die heutige Leipziger Peterskirchpfarrerin Christiane Dohrn war am 9. Oktober 1989 bei den Friedensgebeten in der Nikolaikirche. Sie erlebte die Montagsdemonstrationen in Leipzig als Theologiestudentin mit. Ein Portrait.

Plakat zum Friedensgebet aus den 1980er-Jahren in der Nikolaikirche Leipzig 4 min
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MDR KULTUR - Das Radio Mi 09.10.2024 07:40Uhr 04:06 min

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/leipzig/leipzig-leipzig-land/friedensgebet-nikolaikirche-potrait-christiane-dohrn-100.html

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13:15 Uhr | "Ich hatte das Gefühl, etwas ändern zu können."

Der Schriftsteller Ingo Schulze hat zwei gesellschaftliche Systeme erlebt: die DDR und die BRD. Er erinnert die letzten Jahre der DDR als eine Zeit, in der die Zukunft offener gestaltbar war.

Kultur

Ingo Schulze, ein Mann mit Brille und emd steht halb hinter einer Säule.
Seine Literatur beschäftigt sich intensiv mit den Umbrüchen während und nach der Friedlichen Revolution: Schriftsteller Ingo Schulze. Bildrechte: imago images/Sabine Gudath

13:00 Uhr | Soll der 9. Oktober nationaler Gedenktag werden?

Die Stiftung Friedliche Revolution fordert, den 9. Oktober zum nationalen Gedenktag zu erklären. Rainer Vor, der Vorstandsvorsitzender der Stiftung Friedliche Revolution, erklärt warum.

Im Herbst 1989 stehen im Anschluss an ein Friedensgebet Teilnehmer mit Kerzen in der Hand vor der Nikolaikirche in Leipzig. 1 min
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MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Mo 07.10.2024 14:58Uhr 00:44 min

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12:40 Uhr | Gauck würdigt Mut und Friedfertigkeit von 1989

Der frühere Bundespräsident Joachim Gauck erinnerte bei der Eröffnung einer Ausstellung in der Aula und Universitätskirche St. Pauli an die "Schlüsselrolle", die Leipzig für die Friedliche Revolution hatte. Die Stadt sei ein Motor gewesen, der schließlich zum Fall der Mauer führte. Gauck bezeichnete den 9. Oktober 1989 in Leipzig als "eine große Stunde in der deutschen Politikgeschichte". Der Mut und der Sinn zur Friedfertigkeit hätten sich miteinander verbunden. Die Sehnsucht nach Freiheit rufe den Willen zur Freiheit hervor: "Da waren Menschen, die ihre Ängste überwunden haben", sagte Gauck.

Miachael Kretschmer, Dr. Joachim Gauck und Burkhard Jung
Michael Kretschmer, Dr. Joachim Gauck und Burkhard Jung (v.l.n.r.) bei der Eröffnung der Ausstellung zum Freiheits- und Einheitsdenkmal. Bildrechte: IMAGO / pictureteam

In der Ausstellung sind erstmals die Entwürfe für das geplante Freiheits- und Einheitsdenkmal öffentlich präsentiert worden. Die 32 Entwürfe sollten zunächst bis zum Mittwochabend zu sehen sein. Vom 4. bis 15. November ist zudem eine Präsentation im Hansahaus geplant. Ein Team aus Leipziger Architekten und einer Künstlerin hatte Anfang Oktober den Wettbewerb zum Freiheits- und Einheitsdenkmal für sich entschieden. Der Gewinnerentwurf "Banner, Fahnen, Transparente" soll von Oktober 2025 an auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz umgesetzt werden.

12:10 Uhr | Serientipp: "Sam – Ein Sachse"

Basierend auf der wahren Geschichte von Sam Meffires Aufstieg und Fall folgt die Serie "Sam – Ein Sachse" einer verzweifelten Suche nach Heimat, einem Kampf um Anerkennung und Gerechtigkeit. Die Lebensgeschichte des ersten schwarzen Polizisten Ostdeutschlands ist nicht nur eine spannende Biografie eines bewegten Lebens – sie beleuchtet zentrale Themen wie Diversität, Gerechtigkeit und Integration in Ostdeutschland. Alle Folgen sind in der ARD Mediathek zu sehen.

11:40 Uhr | Kiewer Bürgermeister Klitschko dankt Leipzig

Am Dienstagabend ist der "Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien" verliehen worden - jeweils an das Recherchenetzwerk "Correctiv" und die Radiojournalistin Sabine Adler. Zur Ehrung war auch der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko angereist. Er nutzte die Gelegenheit, für eine weitere - auch militärische - Unterstützung seines Landes durch Deutschland zu werben - und bedankte sich bei der Stadt Leipzig für die Hilfe.

"In dieser schwierigen Zeit haben wir viel Hilfe bekommen. Ohne Hilfe von unserem Partner können wir nicht überleben. Wir vergessen das nie", so Klitschko. Leipzig hatte im Sommer technisches Material in die ukrainische Hauptstadt Kiew geschickt. Darunter waren Feuerwehrautos, Krankenwagen und Generatoren. Kiew ist eine Partnerstadt Leipzigs.

Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew, unterhält sich bei der Übergabe von Feuerwehrautos aus Leipzig mit ukrainischen Feuerwehrleuten. Seit dem russischen Einmarsch hat die Dreimillionenstadt bereits 65 teils gebrauchte Feuerwehrwagen, 50 moderne Krankenwagen und 52 Busse aus dem Ausland erhalten. 1 min
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MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Mi 09.10.2024 11:35Uhr 00:31 min

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11:00 Uhr | Zeitgeschichtliches Forum feiert 25. Jubiläum

Das Zeitgeschichtliche Forum in Leipzig feiert heute sein 25-jähriges Bestehen. Der Neubau in der Grimmaischen Straße ist am 9. Oktober 1999 eröffnet worden. Es sieht sich nicht als klassisches Museum, sondern als lebendiger Ort der Begegnung, des Austauschs und der politischen Bildung. Es zeigt die Zeit vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis in die Gegenwart. Besonders im Blick hat es das geteilte Deutschland und die Wiedervereinigung.

Vor dem Zeitgeschichtlichen Forum in Leipzig steht die Plastik Der Jahrhundertschritt
Das Kunstwerk "Der Jahrhundertschritt" vor dem Museum ist ein Blickfang. (Archivbild) Bildrechte: imago images / Steinach

Rund 2.000 Objekte, Fotos und Filme nehmen die Besucher mit auf eine Reise durch die deutsche Zeitgeschichte. Bislang besuchten mehr als 4,5 Millionen Menschen die Dauerausstellung oder eine von den über 100 Themenausstellungen. Zum Museumsfest am Sonntag soll mit Lipsi-Tänzen, Musik-Bingo und DDR-Brettspielen der 25. Geburtstag des Zeitgeschichtlichen Forums gefeiert werden.

10:00 Uhr | Hier feiert Leipzig heute den historischen Meilenstein

  • Nikolaikirche: 17 Uhr Zeitzeugen und Landesbischof Tobias Bilz erinnern an das erste Friedensgebet.
  • Augustusplatz: 19 Uhr startet das Lichtfest (bis 24 Uhr in der Innenstadt) mit den traditionellen Kerzen-89 und einer Ansprache von Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD).
  • Wilhelm-Leuschner-Platz: 19 bis 23 Uhr "Lichtfest XXL", weitere künstlerische Lichtprojekte bis 12. Oktober u.a. an Burgplatz, Goerdelerring, Nikolaikirchhof.
  • Virtuell: einen virtuellen App-Rundgang Lichtfest bietet erstmals das Leipziger Stadtmarketin LTM über die App "Explore Leipzig - City Tours".


Quelle: Stadtverwaltung Leipzig

Tobias Bilz, 2020
Bei einer Gedenkstunde am Mittwoch in der Nikolaikirche erinnert der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen, Tobias Bilz, an den Beginn der Friedensgebete und die Friedlichen Revolution in Leipzig. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Ronald Bonß

09:30 Uhr | Stehen wir vor einer Stillen Revolution der GenZ?

Junge Menschen stehen vor gewaltigen Herausforderungen. Ihre Gegenwart ist geprägt von Krisen, Kriegen oder dem Klimawandel. Die Generation Z fühlt sich aber weder gehört noch ernstgenommen. Das könnte drastische Folgen haben und etwa in einer stillen Revolution enden, warnt ein Experte – und das 35 Jahre nach der Friedlichen Revolution.

09:00 Uhr | Das Jubiläum in Leipzig live im MDR

  • Eine Tageszusammenfassung sendet am Mittwochabend MDR AKTUELL EXTRA ab 19:50 Uhr.

08:46 Uhr | Sonderzug rollt nach Leipzig

Die Stadt Plauen erinnert an die Friedliche Revolution vor 35 Jahren mit einer kostenlosen Bahnfahrt. Der "Sonderzug Plauen - Leipzig: Demokratie erfahren" rollt an diesem Mittwoch um 8:46 Uhr von Plauen nach Leipzig. Einer Sprecherin der Stadt Plauen zufolge soll die Vorreiterrolle beider Städte im Jahr 1989 gewürdigt werden. Im Zug fahren Vertreter aus Forschung, Kultur und Politik sowie angemeldete Jugendliche, Vogtländer und Gäste mit. An Bord gebe es Workshops, Lesungen und Zeitzeugenberichte zu hören.

Hände stellen Kerzen auf ein Blech 2 min
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2 min


MDR SACHSENSPIEGEL Sa 05.10.2024 19:00Uhr 02:20 min

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08:30 Uhr | Diese Ausstellungen sind im Herbst in Leipzig zu sehen

08:15 Uhr | Leipziger Museumsdirektor erinnert sich

Zum Jubiläum der ersten Montagsdemonstration am 4. September 1989 sagte der Direktor des Stadtgeschichtlichen Museums, Anselm Hartinger, im Gespräch mit MDR SACHSEN: "Das war ein entscheidender Meilenstein zur Friedlichen Revolution." Menschen begannen, den öffentlichen Raum zu erobern. Er erinnere sich als Schüler: Er wollte an jenem Septembertag den Trubel der Herbstmesse in der Stadt erleben und bemerkte auch Polizei. Bei ihm herrschte Sympathie, aber auch Beklommenheit und Sorge, wie er erzählte.

Da viel Presse aus dem Westen Deutschlands in der Messestadt war, gelangte diese erste Demonstration in einer größeren Stadt der DDR schnell in die Berichterstattung. "Die Menschen verlassen die Nische und versuchen die Gesellschaft zu verändern. Ein ganz ergreifender Moment", berichtete Hartinger, der damals Abiturient war. Zu den Demonstrierenden gehörten Ausreisewillige, aber auch andere Forderungen seien Woche für Woche dazugekommen.

Anselm Hartinger, Direktor des Stadtgeschichten Museums Leipzig, steht im historischen Kaffeehaus „Zum Arabischen Coffe Baum“.
Anselm Hartinger ist Direktor des Stadtgeschichtlichen Museums in Leipzig. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Willnow

Die Menschen verlassen die Nische und versuchen die Gesellschaft zu verändern. Ein ganz ergreifender Moment.

Anselm Hartinger Direktor Stadtgeschichtliches Museum Leipzig

08:00 Uhr | Was geschah im Herbst 1989?

Vor 35 Jahren kamen am 4. September in Leipzig erstmals etwa 1.000 Menschen aus Leipzig und dem Umland nach dem Friedensgebet in der Nikolaikirche zu einer Kundgebung zusammen. Unter dem Banner "Für ein offenes Land mit freien Menschen" bildeten sie die erste Montagsdemonstration in der Messestadt. Ende Oktober nahmen bereits Hunderttausende Menschen teil. Auch in anderen DDR-Städten gab es Kundgebungen und Proteste. Die Montagsdemos werden zum Symbol der Friedlichen Revolution in der DDR, die am 9. November 1989 in den Fall der Mauer mündet.

07:45 Uhr | Leipzig feiert 35 Jahre Friedliche Revolution

Leipzig feiert heute das 35-jährige Jubiläum der Friedlichen Revolution. Leipzigs Oberbürgermeister Jung erwartet unter anderem Bundeskanzler Scholz und den Bürgermeister aus Leipzigs Partnerstadt Kiew, Vitali Klitschko. Bundeskanzler Scholz wird die traditionelle Rede zur Demokratie halten, teilten die Veranstalter mit. Als Festrednerin ist die frühere DDR-Bürgerrechtlerin Marianne Birthler vorgesehen. Höhepunkt des Gedenkens ist das "Lichtfest" am Abend.

MDR (wim/sme/stt)/dpa/epd

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL EXTRA | 09. Oktober 2024 | 19:50 Uhr

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