Auszeichnung Correctiv und Korrespondentin Sabine Adler mit Leipziger Medienpreis geehrt
Hauptinhalt
08. Oktober 2024, 20:00 Uhr
Das Medienunternehmen Correctiv und die deutsche Journalistin Sabine Adler haben den diesjährigen Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien erhalten. Die Auszeichnung der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig ist am 8. Oktober auf dem Mediencampus Villa Ida in Leipzig verliehen worden.
- Der Leipziger Medienpreis ehrt Engagement für die Presse- und Meinungsfreiheit.
- Die Journalistin und Autorin Sabine Adler wurde für ihre Arbeit in Osteuropa gewürdigt.
- Das Medienhaus Correctiv erhielt die Auszeichnung für seine investigativen Recherchen.
Der diesjährige Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien ist am Dienstagabend an die deutsche Radiojournalistin Sabine Adler und das Medienhaus Correctiv vergeben worden. Mit der Auszeichnung ehrt die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig Medienschaffende und Institutionen, die sich mit ihrer Arbeit für Presse- und Meinungsfreiheit einsetzen – oft unter hohem persönlichen Einsatz. Der Preisverleihung fand in Leipzig statt. Die Ehrungen sind mit je 10.000 Euro dotiert.
Ukraine, Russland und Belarus im Fokus
Sabine Adler wurde insbesondere für ihre journalistische Arbeit in Osteuropa gewürdigt. Sie stehe für "ausgezeichneten, unaufgeregten Qualitätsjournalismus unter zunehmend schwereren Bedingungen an ihren Einsatzorten", urteilt die Jury des Medienpreises. Als Korrespondentin mit den Schwerpunkten Ukraine, Russland und Belarus habe sie eine "klare Grundhaltung, die den Fokus auf zivilgesellschaftliche Akteure und deren Einsatz für Demokratie und Menschenrechte richtet".
Adler studierte Journalistik an der damaligen Karl-Marx-Universität in Leipzig und ist langjährige Auslandskorrespondentin des Deutschlandfunk. Darüber hinaus veröffentlichte sie bisher fünf Bücher zur osteuropäischen Zeitgeschichte. Zuletzt erschienen "Die Ukraine und wir. Deutschlands Versagen und die Lehren für die Zukunft" (2022) und "Was wird aus Russland? Über eine Nation zwischen Krieg und Selbstzerstörung" (2024).
Investigative Recherchen von Correctiv
Mit der Preisvergabe an Correctiv betonte die Jury die Bedeutung von investigativem Journalismus für das Funktionieren demokratischer Gesellschaften. Gerade weil die Demokratie aktuell durch "gezielte Desinformationen, Halbwahrheiten und Falschbehauptungen" immer heftiger angegriffen werde, komme "dem investigativen Journalismus eine herausragende Kontroll- und Kritikfunktion zu", heißt es in der Begründung des Preises. Correctiv habe diese Funktion "in hervorragender Weise wahrgenommen".
Das investigative Medienhaus wurde 2014 auf Initiative des Journalisten David Schraven gegründet und finanziert seine Arbeit durch Spenden sowie Förderungen von Stiftungen und Institutionen. Anfang 2024 sorgte Correctiv mit einer investigativen Recherche zu einem Geheimtreffen rechtsextremer und völkisch-identitärer Kreise in Potsdam für Aufsehen. Dabei wurde ein Geheimplan zur Migrationspolitik vorgestellt, der eine sogenannte "Remigration" von Millionen von Menschen, Ausländern und Deutschen mit migrantischen Wurzeln, vorsieht. Neben rechtsextremen Netzwerken waren etwa der CumEx-Skandal oder die Fälschung von Krebsmedikamenten thematische Schwerpunkte von Correctiv.
Über den Medienpreis:
Der Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien wird seit 2001 von der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig vergeben. Mit dem bis zu 30.000 Euro dotierten Preis werden alljährlich Medienschaffende und Institutionen aus aller Welt ausgezeichnet. Über die Preisvergabe entscheidet eine Jury bestehend aus den Mitgliedern von Stiftungsrat und Vorstand der Medienstiftung. Die Preisverleihung findet in der Regel am 8. Oktober statt, dem Vortag des für den Leipziger Herbst 1989 so entscheidenden 9. Oktober.
Zu den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträgern zählen etwa die Auslandskorrespondentin Katrin Eigendorf, der russische Journalist Roman Badanin, die belarussischen Journalistinnen Katerina Bachwalowa und Daria Tschulzowa, der Journalist und Autor Tomasz Piatek, die deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel und Can Dündar sowie das Netzwerk Recherche e. V..
Quelle: Medienstiftung der Sparkasse Leipzig
Redaktionelle Bearbeitung: lig