Heizungsthermostat wird eingestellt 4 min
Audio: Wie teilen sich Vermieter und Mieter den CO2-Preis? Bildrechte: IMAGO / Michael Gstettenbauer

Heizkostenabrechnung Viele Mieter holen sich Kosten für CO2-Preis nicht vom Vermieter zurück

09. Oktober 2024, 10:30 Uhr

Der CO2-Preis auf fossile Brennstoffe soll seit 2023 zwischen Mietern und Vermietern aufgeteilt werden. Mieter mit einem Vertrag direkt beim Anbieter müssen diesen Anteil dem Vermieter in Rechnung stellen. Der Eigentümerverband Haus & Grund erklärt jedoch, dass das zum Beispiel bei Etagenheizungen nicht häufig passiert. Ein Sprecher der Verbraucherzentrale vermutet, dass die Berechnung der Kosten für Mieter häufig zu kompliziert ist.

Raja Kraus, Autorin, Reporterin
Bildrechte: MDR/Isabel Theis

Wer zur Miete wohnt und seine Heizkostenabrechnung bekommt, muss sich um die Aufteilung des CO2-Preises eigentlich nicht weiter kümmern. Das sagt Christian Handwerk, Referent für energetisches Bauen und Sanieren bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Denn in diesem Fall müsse der Vermieter die CO2-Kosten in dieser Abrechnung aufweisen und seinen Anteil von der Summe abziehen. "Also er darf den Anteil, den er selbst zahlen muss, nicht in Rechnung stellen", erklärt Handwerk. Man sollte dann nur überprüfen, ob der Vermieter dieser Pflicht auch nachgekommen ist – andernfalls dürften die Mieter laut Gesetz die Gesamtsumme der Heizkosten um drei Prozent kürzen.

Eine Frau prüft die Temperatur der Heizung zu Hause 4 min
Bildrechte: IMAGO / Westend61
4 min

Der CO2-Preis belastet Einkommensschwächere vergleichsweise stark. In Zukunft wird sich die ungleiche Belastung sogar noch verschärfen. Doch eine sozialgerechtere Klimaschutzpolitik ist möglich.

MDR AKTUELL Mi 26.06.2024 15:44Uhr 03:49 min

https://www.mdr.de/wissen/audios/audio-Heizen-Verkehr-COzwei-Preis-Einkommensschwaechere-Belastung-Klimageld100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio

Mieter können CO2-Preis anteilig bei Vermieter in Rechnung stellen

Doch was ist mit Mieterinnen und Mietern, die einen eigenen Vertrag mit einem Gas-, Öl- oder Fernwärmeanbieter haben? Sie müssen erstmal den kompletten CO2-Preis an den Anbieter zahlen. "Da aber auch da die CO2-Kostenaufteilung gilt, hat der Mieter das Recht, den Vermieter-Anteil in Rechnung zu stellen", sagt Handwerk. Und zwar beim Vermieter.

Laut Zensus-Zahlen hätten immerhin 8,8 Prozent aller Wohnungen eine Etagenheizung, sagt Sibylle Barent, Leiterin der Steuer- und Finanzpolitik beim Eigentümerverband Haus & Grund. "Da wissen wir jetzt aber dann nicht, wie viele davon vermietet sind. Das sind aber insgesamt immerhin 3,8 Millionen Wohnungen, da wird also sicherlich auch ein nicht unerheblicher Anteil auch vermietete Wohnungen darunter sein."

Experten: Mieter mit Berechnung überfordert

Doch millionenfach Rechnungen, die Mieter jetzt an ihre Vermieter schicken, gebe es noch nicht, sagt Barent. Die Fälle, bei denen Mieter in einer Rechnung einen Ausgleichsanspruch geltend machten, seien noch recht rar gesät. "Also unser Eindruck ist eigentlich schon, dass auch die Mieterinnen und Mieter da recht ratlos davorstehen", vermutet Barent.

Denn wie viel Mieter und wie viel Vermieter bezahlen müssen, ist sehr unterschiedlich – je nach Verbrauch und Wohnfläche. Das Gesetz gibt eine Staffelung vor: Je niedriger der Verbrauch, desto weniger muss der Vermieter vom CO2-Preis zahlen. In der Annahme, dass in energieeffizienten Wohnungen und Häusern eben auch weniger geheizt werden muss.

Doch der Durchschnitt der deutschen Mieter wohne nicht in sehr energieeffizienten Gebäuden, sagt Christian Handwerk von der Verbraucherzentrale. Er rechnet den aktuellen CO2-Preis von 45 Euro pro Tonne auf diesen Durchschnitt um. "In den üblichen Fällen machen die gesamten Kosten so ungefähr einen Euro pro Quadratmeter und Jahr aus. Und wenn man die dann zwischen Mieter und Vermieter aufteilt, bekommt man so ungefähr 60 Cent pro Quadratmeter Wohnfläche", erklärt Handwerk.

Sein Eindruck aus den Beratungen ist: Auf viele wirke die Rechnung kompliziert und abschreckend, zumal die Summe, die man dem Vermieter in Rechnung stellen kann, eben nicht allzu hoch ist. Noch nicht: Denn der CO2-Preis wird von Jahr zu Jahr steigen.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 08. Oktober 2024 | 06:10 Uhr

404 Not Found

Not Found

The requested URL /api/v1/talk/includes/html/c06f54c3-6b30-4276-97a4-abe16fd550d1 was not found on this server.

Mehr aus Deutschland

Eine Kerze lässt einen Becher mit der Aufschrift „'89 Lichtfest Leipzig“ im Hof der Nikolaikirche in Lepzig leuchten. 3 min
Bildrechte: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt
3 min 09.10.2024 | 09:40 Uhr

"Freiheit heißt auch Verantwortung", sagt Anselm Hartinger. Er hat als 18-Jähriger die Friedliche Revolution vor 35 Jahren in Leipzig miterlebt. Wie blickt er darauf zurück? Silvio Zschage konnte mit ihm sprechen.

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Mi 09.10.2024 09:40Uhr 02:47 min

https://www.mdr.de/sachsenradio/audio-friedliche-revolution-lichtfest-anselm-hartinger-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio

Mehr aus Deutschland

Das Bild zeigt einen Mann mit einem iPad in der Hand, darauf der Text: "Ostquote - mehr Ostdeutsche in Führungspositionen!?" 1 min
Bildrechte: Imago/Zoonar II/Martin Pfeiffer
1 min 09.10.2024 | 09:32 Uhr

Ostdeutsche sind unter Führungskräften in Wirtschaft, Justiz, Verwaltung und vielen weiteren Bereichen stark unterrepräsentiert. Was könnte man dagegen unternehmen?

Mi 09.10.2024 07:23Uhr 00:58 min

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/video-klartext-ostquote-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video
Das Bild zeigt mehrere junge Menschen auf Simson-Mopeds, darauf der Text: "Oststolz - es ist geil, ostdeutsch zu sein!" 1 min
Bildrechte: MDR/Adam Beyer/Martin Pfeiffer
1 min 09.10.2024 | 09:00 Uhr

Viele junge Ostdeutsche sind stolz auf ihre Herkunft. Während ihre Eltern und Großeltern eher versucht haben, sich Westdeutschen anzupassen, betonen junge Ostdeutsche ihre Herkunft. Woher kommt das?

Di 08.10.2024 11:13Uhr 00:49 min

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/video-klartext-oststolz-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video
Collage aus Demonstration des Jahres 1989 und Pegida-Demonstration aus dem Jahr 2015 - darüber die Frage: "Wir sind das Voll - wem gehört dieser Satz?". 1 min
Bildrechte: MDR/Martin Pfeiffer
1 min 09.10.2024 | 09:00 Uhr

Es dürfte einer der wichtigsten Sätze der deutschen Geschichte sein: "Wir sind das Volk!" Doch seine Bedeutung hat sich auch gewandelt.

Di 08.10.2024 11:13Uhr 00:56 min

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/video-klartext-wir-sind-das-volk-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video
Das Bild zeigt Menschen, die im Jahr 1989 in der DDR für Versammlungsfreiheit demonstrierten, darauf der Text: Versammlungsfreiheit - sie haben für unser Demo-Recht gekämpft". 1 min
Bildrechte: picture alliance/ASSOCIATED PRESS/Jockel Finck/Martin Pfeiffer
1 min 09.10.2024 | 09:00 Uhr

1989 haben in der DDR tausende Menschen für das Recht zu Demonstrieren demonstriert. Heute ist die Versammlungsfreiheit eine Selbstverständlichkeit.

Di 08.10.2024 11:13Uhr 00:52 min

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/video-klartext-versammlungsfreiheit-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video
Das Bild zeigt eine Frau mit zugegklebtem Mund, darauf der Text: "Meinungsfreiheit - Darum darfst du alles sagen". 1 min
Bildrechte: Imago/Shotshop/Martin Pfeiffer
1 min 09.10.2024 | 09:00 Uhr

Die Meinungsfreiheit steht in unserem Grundgesetz. Du kannst also jederzeit die Regierung kritisieren. Ohne Angst vor staatlicher Verfolgung haben zu müssen. Das war in der DDR ganz anders.

Di 08.10.2024 11:13Uhr 00:51 min

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/video-klartext-meinungsfreiheit-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video