Wetter und Wasserstände Hochwasser sinkt leicht: Elbe weiter im Alarmbereich
Hauptinhalt
14. Februar 2024, 05:48 Uhr
Das Hochwasser in Sachsen sinkt leicht. Die Messpegel an der Elbe sind jedoch weiter im Alarmbereich. Die Lage an der Neiße in Görlitz und an der Großen Röder in Kleinraschütz hat sich entspannt. Es gibt Einschränkungen bei Fähren und in elbnahen Bereichen.
- Ufernahe Gebiete der Elbe sind überflutet, zum Beispiel in Bad Schandau und Meißen.
- Experten zufolge sind aber keine so hohen Pegelstände wie zum Jahreswechsel zu erwarten.
- Das Hochwasser sorgt für einige Einschränkungen. Der Fährbetrieb in Dresden und in anderen Orten wird teilweise eingestellt.
Hochwasser der Elbe
Der Elbpegel Schöna liegt am Montagmorgen mit 5,11 Metern (Stand: 14.02.24 um 05:30 Uhr). Wie das Landeshochwasserzentrum mitteilte, gilt damit wieder Alarmstufe 2. Dabei kann es zu ersten Überflutungen von flussnahen Wiesen, Straßen und Wegen kommen. Bereits am Montag hatte der Wasserstand der Elbe am Messstand Schöna die Fünf-Meter-Marke überschritten, war zwischenzeitlich aber wieder gesunken. Normal wären rund zwei Meter.
Bereits am Wochenende war die Elbe in Bad Schandau über die Ufer getreten und hat nach Angaben eines Reporters mehr als die Hälfte der Fläche des Parkplatzes Elbkai überflutet. Auch in Meißen sind Parkplätze überflutet worden. Die Stadtverwaltung hat erste Schutzmaßnahmen getroffen und das Flutschutztor an der Fischergasse ein. Die Straßenmeisterei des Landkreises montierte das Flutschutztor an der Bundesstraße 6. An den elbnahen Parkplätzen in Meißen gilt Durchfahrts- und Parkverbot. Am Dienstagabend zeigte der Pegel Meißen am Montagmorgen einen Wasserstand von 5,32 Meter an.
An den Elbpegeln Riesa und Dresden gilt weiterhin die Alarmstufe 1. Das derzeitige Elbe-Hochwasser wird seinen Höhepunkt nach einer Vorhersage des Landeshochwasserzentrums am Mittwoch erreichen. In Dresden werde der Hochwasserscheitel nahe dem Richtwert für Alarmstufe 2 erwartet, hieß es. Dieser Wert liegt bei fünf Metern. Danach sei mit einem Sinken des Wasserstands zu rechnen.
Blick auf Große Röder und Neiße
Für die Große Röder in Kleinraschütz bei Großenhain ist die Alarmstufe 1 aktuell aufgehoben. Dort erreichte das Hochwasser am Montagabend mit 1,91 Meter seinen derzeitigen Höchsstand. Das Landeshochwasserzentrum erwartet weiter sinkende Pegelstände der Großen Röder.
Auch in Görlitz gilt keine Alarmstufe mehr. Der Scheitel erreichte am frühen Dienstagmorgen mit 3,28 Metern seinen aktuellen Höchststand. Seitdem sinkt der Wasserstand der Neiße wieder.
Für die anderen sächsischen Flüsse liegen aktuell keine Hochwasserwarnungen vor (Stand: 14.02.24 um 05:30 Uhr). Der Deutsche Wetterdienst sagte für die nächsten Tage zwar viele Wolken, aber nur leichten Regen voraus.
Erwartete Pegelstände niedriger als zum Jahreswechsel
Das Landeshochwasserzentrum Sachsen erwartet, dass der Pegelstand an der Elbe nochmals steigen könnte. Mit einem Erreichen der Stufe 3 rechnen die Hydrologen derzeit jedoch an keinem der sächsischen Elbpegel. Damit wird das Elbehochwasser wahrscheinlich niedriger ausfallen als das vorherige zum Jahreswechsel 2023/24, als in Schöna der Richtwert für die Alarmstufe 3 überschritten und in Dresden nur ganz knapp verfehlt worden war.
Regen und Schneeschmelze in Gebirgen Tschechiens
Ein Grund für den Anstieg sind laut Landeshochwasserzentrum (LHZ) Regenfälle im Iser- und Riesengebirge in Tschechien, die den Schnee dort schneller zum Schmelzen bringen. Das Wasser aus Regen und der weiter anhaltenden Schneeschmelze lässt den Pegelstand zunächst im tschechischen Bereich der Elbe weiter ansteigen.
Auch der Regen der vergangenen Tage in Sachsen hat Bäche und Flüsse wieder anschwellen lassen. "Der Wassergehalt ist insgesamt hoch und die Böden sind voll", beschrieb eine Sprecherin des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) die Lage am Montag. Die weiteren Regenfälle im tschechischen Einzugsgebiet bis Dienstagnachmittag schätze die LfULG-Sprecherin "nicht kritisch" ein und prognostizierte sinkende der Wasserstände.
Fähren in Dresden und weiteren Städten fallen aus
Das derzeitige Hochwasser hat einige Einschränkungen zur Folge. So haben nach Angaben des Verkehrsverbundes Oberelbe zum Beispiel mehrere Elbfähren wegen Hochwassers vorübergehend den Betrieb eingestellt: Die Fähren zwischen Dresden-Johannstadt und Dresden-Neustadt, zwischen Schöna und Hřensko, zwischen den Bad Schandauer Stadtteilen Krippen und Postelwitz sowie zwischen Coswig-Kötitz sowie Gauernitz fallen bis auf Weiteres aus. Die Dresdner Buslinie 88, die normalerweise bis an die Fährstelle Kleinzschachwitz fährt, verkehrt wegen des Hochwassers nur bis Kleinzschachwitz Freystraße.
MDR (lam/kk/jk/phb)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 13. Februar 2024 | 07:30 Uhr