Ein Fluss führt Hochwasser.
Die Helme am Pegel in Sundhausen führt über zwei Meter Wasser. Bildrechte: MDR/Jürgen Kolarzik

Thüringen Hochwassergefahr in Nordthüringen vorerst gebannt - weiter steigende Pegel im Süden

09. Februar 2024, 20:58 Uhr

In Teilen von Thüringen sind die Pegel von Flüssen am Freitag deutlich gestiegen. In Nordthüringen geht das Wasser wieder zurück. Noch unsicher ist die Lage an Werra und Nahe in Südthüringen.

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Im Norden Thüringens ist die Hochwassergefahr vorerst gebannt. Laut Hochwassermeldezentrale sanken die Pegel der Helme bei Sundhausen und der Unstrut bei Oldisleben am Freitagnachmittag wieder. Auch an der Unstrut war die Situation nur wenige Stunden lang kritisch. Derzeit lassen auch die sinkenden Pegel der Flüsse Zorge und Bere im Kreis Nordhausen aufatmen. Gleiches gilt für die Ulster im Südwesten des Wartburgkreises.

Noch unsicher ist die Lage an Werra und Nahe in Südthüringen. Dort steigen die Pegelstände am Freitagabend noch an und liegen über der ersten Meldestufe. Auch die Pegel von Saale und Schwarza in Ostthüringen lassen noch keinen sicheren Abwärtstrend erkennen, allerdings wurden auch dort bis Freitagabend keine heiklen Wasserstände erreicht.

Erhöhte Pegel in mehreren Teilen Thüringens

In mehreren Regionen Thüringens waren im Verlauf des Freitags wegen anhaltender Regenfälle die Pegel der Flüsse angestiegen. Die Niederschläge der vergangenen Tage haben nach Angaben des Landesamtes für Umwelt zu deutlich gestiegenen Wasserständen im Thüringer Wald, im westlichen Thüringer Becken und am Harzrand in Nordthüringen geführt. Der Pegel der Helme in Sundhausen im Kreis Nordhausen hatte am Freitagvormittag die dritte von drei möglichen Hochwasserstufen überschritten. Die Stadt Nordhausen hatte einen Krisenstab gebildet.

Feuerwehr und Ordnungsamt führten regelmäßige Kontrollfahrten durch. Die Stadt warnte davor, die Deichanlagen zu betreten. Die Region war um den Jahreswechsel bereits von einem Hochwasser betroffen.

Heringen: Helme-Wasser floss in Ort

Flussabwärts, in Heringen, floss am Freitag zweitweise Helme-Hochwasser in den Ort. Nach Angaben von Bürgermeister Matthias Marquardt (Linke) strömte das Wasser in eine Kleingartenanlage am Ortsrand.

Krisenstab in Nordhausen

Die Stadtverwaltung Nordhausen hatte wegen des Hochwassers an Helme und Zorge am Freitag einen Krisenstab gebildet. In der Nacht zu Freitag hatte in Nordhausen die Feuerwehr Hochwasser von der Parkallee gepumpt. Nach Angaben der Polizei sammelte sich das Wasser ab dem Beethovenring auf 100 Metern Länge. Es kam dabei auch zu Verkehrsbehinderungen. Bereits in der Nacht zum Freitag hatte die Feuerwehr Treibgut im Mühlbach im Ortsteil Krimderode entfernt. Die Bewohner sollten die Deiche nicht betreten.

Brücke über Unstrutkanal im Kyffhäuserkreis gesperrt

Zwischen Bottendorf und Donndorf im Kyffhäuserkreis ist die Brücke über den Unstrut-Kanal wegen Hochwassers gesperrt worden. Die Straße zwischen den beiden Ortsteilen von Roßleben-Wiehe könne deshalb vorerst nicht genutzt werden, sagte Bürgermeister Steffen Sauerbier. Für die Unstrut gelte zunächst bis Samstag eine Warnung vor möglichem Hochwasser.

Auch in Teilen Westthüringens sind die Flusspegel gestiegen. Nach Angaben der Hochwassernachrichtenzentrale sind vor allem die Nesse, Ulster und Hörsel betroffen. Auch die Nesse bei Eisenach und die Hörsel bei Teutleben hatten am Mittag den Meldebeginn erreicht. Weil auch der Pegel der Werra im Wartburgkreis weiter anstiegt, hat das Landratsamt die Straße zwischen Hauenhof und Immelborn gesperrt.

Ein Fluss führt Hochwasser.
Sandsäcke sollen Sundhausen vor dem Hochwasser der Helme schützen. Bildrechte: MDR/Jürgen Kolarzik

Talsperren haben ausreichende Kapazitäten

Die Thüringer Fernwasserversorgung rechnete am Freitag für einige Rückhaltebecken oder Talsperren mit erhöhten Zuflüssen, jedoch nicht in dem Ausmaß wie beim Hochwasser zu Weihnachten und zum Jahreswechsel. Die Talsperren hätten dabei jedoch noch genug Kapazität für neue Niederschläge.

Vom Hochwasser zu Weihnachten und Jahreswechsel waren in Thüringen einige Orte in Nordthüringen schwer getroffen, darunter Windehausen bei Nordhausen und Mönchpfiffel-Nikolaiusrieth. Experten haben dort an zwei Messstellen in Nordthüringen so hohe Grundwasserstände gemessen wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Wie Nils Fröhlich vom Thüringer Landesamt für Umwelt MDR THÜRINGEN sagte, betrifft das die Messstellen Nikolausrieth im Kyffhäuserkreis und Uthleben im Kreis Nordhausen. Grund für diese hohen Grundwasserstände sei das Hochwasser in dieser Region Ende vergangenen Jahres.

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MDR (os/co/rom)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 09. Februar 2024 | 10:00 Uhr

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