Transportbox für eine Niere bei einer Nierentransplantation
Deutschland liegt im europäischen Vergleich bei den Organspenden auf den hinteren Plätzen. (Symbolbild) Bildrechte: imago/epd

Viele Organspender registriert Uni-Klinik Dresden Spitzenreiter bei Organspenden in Deutschland

21. Januar 2025, 07:00 Uhr

Deutschland nimmt bei den Organspenden im europäischen Vergleich einen der hinteren Plätze ein. Im bundesweiten Vergleich sticht das Uniklinikum Carl Gustav Carus in Dresden mit den meisten Organspenden im vergangenen Jahr heraus.

Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden hat im vergangenen Jahr deutschlandweit die meisten Organspenden durchgeführt. Wie das Krankenhaus mitteilte, wurden 21 Menschen nach ihrem Tod Organe entnommen. Am häufigsten wurden demnach Nieren und Lebern gespendet.

Das Uniklinikum Dresden steht damit im Bundesvergleich an der Spitze vor dem Uniklinikum Hamburg-Eppendorf, in dem 19 Menschen Organe spendeten, wie Klinik-Sprecherin Annechristin Bonß in Dresden auf Anfrage von MDR SACHSEN mitteilte. In Sachsen verzeichneten demnach das Uniklinikum Leipzig mit zehn Spendern und das Klinikum Chemnitz mit acht Organspendern ebenfalls eine relativ hohe Spenderzahl.

Uniklinikum Leipzig spezialisiert auf Organersatz

Wie der medizinische Vorstand des Uniklinikums Leipzig, Professor Christoph Josten, sagte, decke der Standort Leipzig vor allem das Ersetzen von Organen ab: "Wir sind in Sachsen das Transplantationszentrum." Auch in den sogenannten weichen Transplantationen wie im Bereich Stammzellen oder der CAR-T-Zell-Therapie habe das Klinikum eine "Führungsrolle". Diese Behandlungen werden auch in Dresden und in Chemnitz angeboten. "Vom Volumen her sind wir das Klinikum mit der meisten Erfahrung, auch was Technik und Innovationen anbetrifft", so Josten weiter.

Ein Gebäude mit der Aufschrift "Universitätsklinikum Leipzig" 1 min
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Der Standort Leipzig decke vor allem das Ersetzen von Organen ab, sagt der medizinische Vorstand der Klinik. Darin habe das Krankenhaus sachsenweit eine "Führungsrolle".

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Klinik: Hohe Spenderzahl im Zusammenhang mit spezieller Software

Die hohe Zahl an Organspenden führt die Uniklinik zum Teil auf eine Software mit dem Namen "Detect" zurück. Diese werde seit 2018 in der Uniklinik eingesetzt. "Wir sehen einen direkten Zusammenhang zwischen der guten Platzierung und der Tatsache, dass wir das Tool haben." Deswegen werbe man dafür, dass auch andere Kliniken die Software einsetzen.

Ein Schild „Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden“ steht vor dem Vorstandsgebäude der Klinik.
Bei den Organspenden stand das Universitätsklinikum Dresden vergangenes Jahr an der Spitze. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael
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Software als Hilfsmittel für Ärztinnen und Ärzte

Die Software wertet Daten von Patientinnen und Patienten aus, die als Organspender infrage kommen könnten, erklärt Bonß. Ziel der Software sei es, alle Personen zu identifizieren, bei denen möglicherweise der Hirntod droht, nach dessen Eintreten diese Patienten für eine Organspende infrage kommen. Dabei erfasse die Software regulär erfasste Daten in der elektronischen Patientenakte, welche auf einen Hirntod hindeuten könnten.

Es wird sehr streng abgewogen, wann überhaupt eine Organspende infrage kommen könnte. Das wird mit den Angehörigen intensiv besprochen.

Annechristin Bonß Sprecherin des Uniklinikums Dresden

Bonß betont dabei, dass die Software als zusätzliche Hilfe dient, aber nicht festlegt, dass dieser oder jener Patient zum Organspender wird. "Es wird sehr streng abgewogen, wann überhaupt eine Organspende infrage kommen könnte. Das wird mit den Angehörigen intensiv besprochen", sagt Bonß.

Organspenden bleiben deutschlandweit auf niedrigem Niveau

Die Zahl der Organspenden in Deutschland bleibt nach Angaben der Uniklinik im europäischen Vergleich auf niedrigem Niveau. Bundesweit gab es im vergangenem Jahr demnach insgesamt 953 Organspenden - im Durchschnitt drei pro Krankenhaus. Im Jahr davor seien es noch 965 gewesen. Mehr als 8.000 Menschen in Deutschland stehen auf den Wartelisten für ein Spenderorgan.

Im europäischen Vergleich sind Spanien, Belgien und Kroatien die Länder mit den prozentual meisten Organspenden.

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MDR (phb/sme)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 20. Januar 2025 | 17:30 Uhr

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