Kooperation mit Chip-Hersteller Erste TU-Dresden-Studenten vor Taiwan-Reise
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05. Februar 2024, 10:03 Uhr
Vor etwa vier Monaten hatten das Land, die TU Dresden und der Halbleiter-Hersteller TSMC eine Kooperation vereinbart: Studierende aus Sachsen sollen vier Monate lang in Taiwan studieren und ein zweimonatiges Praktikum bei TSMC absolvieren – im Vorfeld seiner geplanten Ansiedlung in Dresden.
- Größere Möglichkeiten in Taiwan
- Kooperation soll keine Einbahnstraße sein
- Abreise Ende Februar geplant
Lukas Begand ist 23 Jahre alt, Maschinenbau-Student der TU Dresden und einer von 30, die für einen Studienaufenthalt in Taiwan ausgewählt wurden. Was aber hat ein Maschinenbauer, mit Halbleitern zu tun?
Begand sagt: "Der Maschinenbau ist mittlerweile auch an der TU Dresden nicht mehr das ganz klassische Maschinenbau-Studium, wo es nur darum geht, sich mit großen Maschinen oder mit Stahl zu beschäftigen." Vielmehr biete es heute eine ganze Bandbreite von Inhalten, auch Produktions- und Automatisierungstechnik, die in der Halbleiter-Herstellung gefragt sei.
An TSMC kommt "Silicon Saxony" nicht heran
Auch Begands Biografie spricht für eine Nähe zur Branche: Er komme aus Weimar, in der Nähe von Jena, sagt er: "Und Jena ist ja das Optical-Valley, da gibt es viele Firmen, die eben für die Halbleiter-Fertigung Zulieferer sind."
Dort konnte er bereits in Unternehmen reinschnuppern. Jetzt will er mit seinem Studienaufenthalt in Taiwan noch einmal einen größeren Überblick über die Möglichkeiten in der Halbleiter-Industrie bekommen. Denn, auch wenn Dresden sich mittlerweile einen guten Ruf in der Branche erarbeitet habe, an TSMC komme auch das "Silicon Saxony" noch nicht heran:
In Taiwan gibt es vor allen Dingen die absoluten Highend-Chips, die in Dresden eben noch nicht gefertigt werden können.
Dafür investiert das Land jährlich 1,5 Millionen Euro, auch um in Zukunft bis zu 100 Studierenden jährlich den Aufenthalt in dem asiatischen Inselstaat zu ermöglichen. Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow stellt aber klar: Eine Verpflichtung gehen die Studierenden damit nicht ein.
Selbstverständlich bleiben die Absolventen in ihrer Entscheidung frei, in ein Unternehmen zu gehen. Das ist ganz klar.
Stattdessen hat der Minister andere Vorstellungen. Die sächsischen Studierenden sollen auch als eine Art Botschafter fungieren und mit ihrer Anwesenheit in Taiwan auch Werbung für Sachsen machen.
Kooperation soll keine Einbahnstraße sein
Das Programm sei größer gedacht, sagt Gemkow. Es gehe auch darum, taiwanesische junge Menschen nach Sachsen zu holen, in die Studiengänge hier: "Das heißt, es ist keine Einbahnstraße, sondern es soll hier ein reger Austausch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten passieren."
Dass es politische Spannungen zwischen Taiwan und der Volksrepublik China gibt, stehe dem nicht entgegen. Gemkow habe sich selbst vor Ort ein Bild von den Bedingungen gemacht. Er gehe nicht von einer Konfrontation aus.
Abreise Ende Februar geplant
Auch Student Lukas Begand wurde im Vorfeld der Reise auf gesellschaftliche Gegebenheiten vorbereitet. Er sorgt sich daher weniger um die politische Lage vor Ort. Größere Sorgen bereite ihm die medizinische Prophylaxe.
So sei ein für Taiwan empfohlener Impfstoff gegen Japanische Enzephalitis aktuell ziemlich knapp und es gebe ihn eigentlich nicht mehr. Weil aber die Impfung empfohlen sei, gerade wenn man längere Zeit dort sei, "bin ich dann nach Frankfurt gefahren in den Globetrotter und habe mir den dort impfen lassen, und die hatten auch nur noch vier Impfdosen." Jetzt jedoch seien alle Vorbereitungen getroffen und er freue sich auf die Abreise Ende Februar.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 05. Februar 2024 | 09:17 Uhr
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