Staatliche Kunstsammlungen Dresden SKD wollen 2024 "Zurück in die Zukunft"
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24. Oktober 2023, 17:35 Uhr
Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden präsentierten auf ihrer Jahrespressekonferenz die Ausstellungshighlights 2024 unter dem Motto "Zurück in die Zukunft". Museen sollen neu gedacht werden, so der formulierte Anspruch der SKD. Erreichen möchte man das mit der Eröffnung des neuen Archivs der Avantgarden und neuen Ausstellungskonzepten. Zum 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich gibt es zudem eine Sonderausstellung.
- In den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden wird eine neue Art des Museums eröffnet: Das Archiv der Avantgarden.
- Die neue Puppentheater-Sammlung verbindet Theater und Museum - und will die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
- Besonderes Highlight: Anlässlich seines 250. Geburtstags wird Caspar David Friedrich eine große Sonderausstellung gewidmet.
Im Rahmen ihrer Jahrespressekonferenz haben die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) ihre Ausstellungshighlights für 2024 vorgestellt. Das Jahr steht unter dem Motto "Zurück in die Zukunft". Laut Generaldirektorin Marion Ackermann kann das Motto auch mit einem Augenzwinkern verstanden werden. Die Assoziation zur gleichnamigen Filmreihe sei gewollt. "Im nächsten Jahr dreht sich bei uns alles darum, wie man aus der Rückkehr in die Vergangenheit neue Konzepte für die Zukunft finden kann", sagte Ackermann MDR KULTUR.
Neues Konzept für Museen: Das Archiv der Avantgarden
Die grundsätzliche Frage für Marion Ackermann lautet: Wie können Museen in einer krisengeschüttelten Zeit zukunftstauglich gemacht werden? Dafür müssen "neue Möglichkeiten der Definition des Museums" gefunden werden, so die Generaldirektorin.
Wie können wir das Museum nochmal neu denken?
Deswegen öffnet im Mai 2024 eine neue Institution ihre Türen: Das Archiv der Avantgarden – Egidio Marzona (ADA). Der Name ist laut Ackermann Programm, denn: "Die Frage, wie wir unsere Welt gestalten wollen, wie wir leben wollen, ist die zentrale Frage der Avantgarde." Die Besonderheit des ADA ist die architektonisch außergewöhnliche Raumgestaltung. Nach einem Entwurf des Architekturbüros Nieto Sobejano Arquitectos wird die gesamte Sammlung in einem frei hängenden Kubus präsentiert. In der Eröffnungsausstellung "Archiv der Träume" sind Besucherinnen und Besucher ausdrücklich dazu angehalten mitzumachen. Damit soll der veraltete, überholte Archivbegriff aus dem 19. Jahrhundert neu interpretiert werden. "Das ist ein Archiv der Archive - und kein Museum im klassischen Sinne", kündigt Ackermann an.
Besondere Ausstellungen: Museum und Theater in einem und Kinderbiennale
Auch die Puppentheater-Sammlung, die ab 2024 im Kraftwerk Mitte zu sehen sein wird, ist etwas Besonderes. "Eigentlich sind die Objekte ja erst lebendig, wenn sie auf der Bühne sind", sagt die SKD-Chefin. Deswegen werde die Sammlung auch nicht Museum genannt. Während der an den Theaterbetrieb angepassten Öffnungszeiten können Besucherinnen und Besucher im nächsten Jahr diese spezielle Ausstellung zwischen Theater und Museum besuchen und etwas über die Kulturgeschichte des Puppentheaters erfahren.
Die Verbindung der Sammlungen mit der zeitgenössischen Kunstproduktion zeigt sich ab Juni 2024 auch in der 3. Kinderbiennale. Unter dem Motto "Planet Utopia" soll es darum gehen, wie die Welt zu einem besseren Ort gemacht werden kann. Das Japanische Palais wird dafür von internationalen Kunstschaffenden zu einem Ort des Mitmachens und Entdeckens verwandelt.
Caspar David Friedrichs 250. Geburtstag im Fokus
Ein weiteres Highlight: Anlässlich Caspar David Friedrichs 250. Geburtstages widmen ihm das Albertinum und das Kupferstich-Kabinett im kommenden Jahr die große Sonderausstellung "Caspar David Friedrich. Wo alles begann". In dieser Schau wird gezeigt, wie der Künstler in seinen mehr als 40 Jahren in Dresden zum Romatiker wurde. "Es ist die Station, in der er der ganz überragende große Meister geworden ist, nämlich durch die alten Meister hier in Dresden und durch die heroische Natur", so Ackermann.
Weitere spannende Ausstellungen für 2024 sind u. a. "Fragmente der Erinnerung" in der Kunsthalle im Lipsiusbau, in der es um den Reliquienschatz des Prager St.-Veits-Doms gehen soll und "Fait à Paris. Kunstmöbel des Jean-Pierre Latz am Dresdner Hof" im Kunstgewerbemuseum, in der das weltweit größte Konvolut des Ebenisten Latz präsentiert wird.
Diese SKD-Ausstellungen sind für 2024 geplant
24. Februar bis 8. September: "Fragmente der Erinnerung" in der Kunsthalle im Lipsiusbau
5. Mai bis August 2024: "Archiv der Träume" im Archiv der Avantgarden – Egidio Marzona (ADA)
1. Juni bis 2. März 2025: Kinderbiennale mit dem Titel "Planet Utopia" im Japanischen Palais
24. August bis 5. Januar 2025: "Caspar David Friedrich. Wo alles begann"
im Albertinum
24. August bis 17. November: "Caspar David Friedrich. Wo alles begann" im Kupferstich-Kabinett
Ab dem 7. September: "Alter Ego Raubkopie" Puppentheatersammlung im Kraftwerk Mitte
19. Oktober bis 2. Februar 2025: "Fait à Paris. Kunstmöbel des Jean-Pierre Latz am Dresdner Hof" im Kunstgewerbemuseum
26. Oktober bis 16. März 2025: "Der Wandel, der kommen wird. Moderne und zeitgenössische Kunst in Polen" in der Kunsthalle im Lipsiusbau
13. Dezember bis 2. März 2025: "Adrian Ghenie. Zeichnungen und Collagen" im Kupferstich-Kabinett
Quellen: MDR KULTUR (Grit Krause), Staatliche Kunstsammlungen Dresden
redaktionelle Bearbeitung: as
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 25. Oktober 2023 | 08:10 Uhr