Kinderbetreuung Mehr Wahlfreiheit für Eltern: Bedarf an Kita-Plätzen geht in Dresden zurück
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06. Januar 2024, 12:14 Uhr
Eltern in Dresden mussten in den vergangenen Jahren lange auf einen Kindergartenplatz warten. Auf die hohe Nachfrage reagierte die Stadt mit Betreuungsplätzen in Containern und mit deutlich mehr Personal. Weil der Bedarf an Kita-Plätzen nun stark zurückgegangen ist, muss die Stadt reagieren.
Die Wartelisten für einen Kita-Platz in Dresden sind lange Zeit übervoll gewesen. Doch im vergangenen Jahr ist die Nachfrage an einem Platz im Kindergarten in Dresden deutlich zurückgegangen. Wie die Leiterin der städtischen Kitas, Sabine Bibas, erklärte, sind die städtischen Kindergärten derzeit nur zu etwa 85 Prozent belegt. In Randgebieten gebe es sogar Kitas, die nur zu zwei Dritteln ausgelastet seien.
Grund dafür ist Bibas zufolge die sinkende Geburtenrate. "In den Zeiten wo es knapp war, haben wir bis unter die Dachkante jeden Quadratmeter ausgenutzt, um übertrieben gesagt, Kinder reinzustopfen", sagt Bibas. Nun gebe es wieder mehr Platz in den Kitas. Dass manche Kindergärten so schlecht belegt sind, liege zudem an einer nicht optimalen Lage. Kindergärten seien in Zeiten mit sehr hoher Nachfrage überall gebaut worden, wo Platz war, so Bibas. "Die Kitas waren trotzdem knackevoll. Nun nehmen die Eltern einen Platz wohnortnah."
Keine flächendeckende Schließung von Kitas geplant
Bis 2032 werden Bibas zufolge etwa 4.000 Plätze weniger in Dresdner Kindergärten benötigt. Übergangsstandorte in Containerbauweise würden künftig geschlossen. Flächendeckende Schließungen wegen zu geringer Auslastung wie in den 1990er Jahren solle es hingegen keine geben, so Bibas. "Ich warne davor, dass man das System runterfährt, sondern dass man auch einen Puffer von freien Plätzen hat", sagte sie.
Ich warne davor, dass man das System runterfährt, sondern dass man auch einen Puffer von freien Plätzen hat.
Deutlich weniger Erzieher neu eingestellt
Auch wenn Betreuungsplätze in der Innenstadt weiterhin rar seien, könnten Eltern wieder aussuchen, wo sie ihr Kind unterbringen wollen, betonte Bibas. Jedoch habe der Bedarfsrückgang auch Konsequenzen beim Kita-Personal bedeutet. So seien aktuell pro Jahr 15 Erzieherinnen und Erzieher neu eingestellt worden - in den vergangenen Jahren seien es zwischen 200 und 400 gewesen.
MDR (phb/fgl)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 04. Januar 2024 | 14:30 Uhr