Zwei Mädchen und ein Junge malen im Kindergarten ein Vogelhaus mit grüner Farbe an.
Durch den Wegfall von Kita-Plätzen sollen die Kinder in den Chemnitzer Einrichtungen künftig mehr Platz haben. (Symbolbild) Bildrechte: MDR/Unsplash/Rashid Sadykov

Kita-Bedarfsplanung Abbau von rund 900 Kita- und Krippen-Plätzen: Stadtrat Chemnitz stimmt zu

14. Dezember 2023, 15:39 Uhr

In Chemnitz werden in den nächsten zwei Jahren rund 900 Kita- und Krippenplätze gestrichen. Nachteile für Eltern würden sich daraus aber nicht ergeben, sagt die Stadt. Mit den Streichungen soll es mehr Platz und bessere Betreuung geben.

Die Stadt Chemnitz will Kita- und Krippen-Plätze streichen. Der Stadtrat hat dazu am Mittwoch den neuen Bedarfsplan bis 2025 beschlossen. Weil die Zahl der Kinder laut Bevölkerungsschätzung sinkt, sollen in den kommenden zwei Jahren flächendeckend 860 Krippen- und Kindergarten-Plätze reduziert werden.

"Wir schließen keine Kita und wir entlassen keine Kita-Erzieherinnen oder Erzieher, sondern wir schaffen nur mehr Raum für die Kinder in den Kitas und erhöhen damit die Betreuungsqualität", sagt Stadtsprecher Matthias Nowak. "Gleichzeitig kann man in den Kitas dann auch mehr Inklusivbetreuung machen für Kinder mit Handicap." Zu Einschränkungen für Eltern käme es nicht, weder mit Platzmangel noch weiteren Fahrtstrecken, da alle Kitas weiterhin offen gehalten würden.

Pläne aus Elternsicht unproblematisch

Für Franziska Jahn vom Stadtelternrat sind die Pläne aus Elternsicht unproblematisch. Sie sieht Möglichkeiten, so wieder mehr Platz für Sport- oder Therapieräume in den Kitas zu schaffen. "Ursprünglich gab es Pläne fünf Häuser zu schließen", erzählt sie. "Dagegen gab es Widerstand und die Stadt hat aus meiner Sicht jetzt gut nachreguliert." Am Betreuungsschlüssel ändere sich aber nichts. "Der ist vom Land Sachsen vorgegeben und liegt bei 1:12", sagt Jahn. Entlassungen solle es ihres Wissens aber nicht geben, sondern ein Selbstregulierung durch Altersabgänge.

Aktuell keine volle Auslastung der Plätze

Aktuell werden nach Angaben der Stadt Chemnitz 52 Prozent aller Kinder in die Krippe geschickt. Das entspricht 3.102 belegten Plätzen. 87 Prozent der älteren Kinder gehen in den Kindergarten, was 7.967 belegten Plätzen entspricht. Damit sind in der Krippe 81 Prozent und im Kindergarten 98 Prozent der vorhandenen Plätze auch wirklich belegt. "Das heißt, jeder, der in Chemnitz einen Krippen- oder Kita-Platz braucht, bekommt ihn sofort", so Nowak.

Der Versorgungsgrad soll auch in den Jahren 2024 und 2025 über der aktuellen Nutzungsquote liegen. Das heißt es werden weiterhin mehr Plätze vorgehalten als voraussichtlich tatsächlich gebraucht werden. Auf dem Sonnenberg soll künftig aber eine Kita mit 100 Plätzen komplett geschlossen werden, weil der Mietvertrag 2028 ausläuft und nach Angaben der Stadt nicht verlängert werden soll. Laut Jahn sei dieser Vertrag sehr teuer und es habe durch die Lage in einem Einkaufszentrum auch schon öfter Ärger gegeben.

MDR (ali/dst)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 14. Dezember 2023 | 08:30 Uhr

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