Verkehrsanalyse Ausweichverkehr: Albertbrücke am meisten vom Wegfall der Carolabrücke betroffen

05. März 2025, 20:20 Uhr

Der Wegfall der Carolabrücke in Dresden belastet vor allem die Albertbrücke. Laut einer städtischen Analyse fahren inzwischen 88 Prozent mehr Kraftfahrzeuge über die Brücke. Bei der Marienbrücke beträgt das Plus den Angaben zufolge 30 Prozent, während die Waldschlößchenbrücke mit einem Plus von acht Prozent weniger stark betroffen ist. Auf der Flügelwegbrücke und dem Blauen Wunder sei der Verkehr sogar um 15 bzw. sieben Prozent zurückgegangen.

Die durchschnittliche Reisezeit habe mit plus vier Minuten am stärksten auf den Nord-Süd-Verbindungen zugenommen, auf der Altstädter Seite um rund 3,5 Minuten, teilte die Stadt mit.

Blick auf den teileingestürzten Brückenzug der Carolabrücke, ist die Albertbrücke (M) und die Waldschlößchenbrücke zu sehen.
Während die Albertbrücke (Mitte) 88 Prozent mehr Verkehr aufnehmen muss, sind es bei der weiter elbaufwärts gelegenenen Waldschlößchenbrücke nur acht Prozent. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

Busse und Bahnen weniger pünktlich

Auswirkungen hat die fehlende Carolabrücke auch auf den ÖPNV. Nach Angaben der städtischen Auswertung, die gemeinsam mit den Verkehrsbetrieben erstellt wurde, hat die Pünktlichkeit im gesamten Netz abgenommen. Zudem habe sich die Geschwindigkeit der Straßenbahnen reduziert. Besonders betroffen seien die Marienbrücke Richtung Altstadt und die Albertbrücke Richtung Neustadt. Verzögerungen gebe es durch die vielen Linien zudem am Dr.-Külz-Ring. Entlastung soll ab 2026 eine neue Weiche am Pirnaischen Platz bringen. Trotz der Einschränkungen verzeichneten die Verkehrsbetriebe die höchsten Fahrgastzahlen seit der Wiedervereinigung.

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MDR SACHSENSPIEGEL Di 04.03.2025 19:00Uhr 02:28 min

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Radverkehr vor allem auf Augustusbrücke

Der Radverkehr hat sich demnach mit dem Wegfall der Carolabrücke besonders auf die Augustusbrücke verlagert, auf der täglich über 9.000 Radfahrerinnen und Radfahrer gezählt werden. Das entspreche einem Anstieg von 45 Prozent. Auch die Albertbrücke dient nach Angaben der Stadt als wichtige Ausweichroute. Da der Radverkehr saisonal und wetterbedingt großen Schwankungen unterliegt, sei eine Beobachtung über das ganze Jahr hinweg notwendig.

Die Stadt hat die Daten unter anderem mit einer videobasierten Verkehrszählung erhoben. Der Arbeitsgruppe gehören neben dem Amt für Stadtplanung und Mobilität sowie dem Straßen- und Tiefbauamt auch die Dresdner Verkehrsbetriebe an.

MDR (sth)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 05. März 2025 | 17:30 Uhr

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