Nach Millionenschaden Dresden: Anklage gegen erstes Bandenmitglied wegen Internetbetrugs
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03. Februar 2025, 18:28 Uhr
Nachdem Ende 2024 einer weltweit agierenden Bande mutmaßlicher Anlagebetrüger das Handwerk gelegt wurde, hat die Generalstaatsanwaltschaft Dresden einen ersten Verdächtigen angeklagt. Dem 50 Jahre alten Deutsch-Israeli werde gewerbsmäßiger Bandenbetrug durch Vortäuschen von vermeintlichen Geldanlagen in 39 Fällen vorgeworfen, teilte die Anklagebehörde am Montag mit. Das Landgericht Dresden muss nun über die Prozesseröffnung entscheiden. Der Betrug wurde übers Internet abgewickelt.
Versprochene Gelder nie ausgezahlt
Der europaweit gesuchte Beschuldigte wurde am 25. Oktober in Prag festgenommen und anschließend nach Deutschland ausgeliefert. Er soll Mitglied einer Bande professioneller mutmaßlicher Anlagebetrüger sein, die Menschen mit sehr hohen Gewinnversprechen zu Investitionen auf angeblichen Handelsplattformen im Internet verleiteten. Die eingezahlten Gelder wurden den Angaben zufolge anschließend abgezweigt, die versprochene Gewinnbeteiligung nie ausgezahlt.
Mutmaßlicher Kopf der Bande auf Zypern festgenommen
Der mutmaßliche Kopf der Gruppierung, ein 35-jähriger Ukrainer, wurde am 24. Oktober in Zypern festgenommen. Zugleich durchsuchten Beamte in einer international koordinierten Aktion auf der Mittelmeerinsel und in Serbien mehr als 20 Objekte. Den von der Bande verursachten Betrugsschaden bezifferten die Ermittler damals auf einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag. In Deutschland allein waren es demnach etwa zwölf Millionen Euro bei 120 Geschädigten.
Die Dresdner Staatsanwaltschaft und die Chemnitzer Polizei ermitteln seit Juni 2020 in dem Fall. Einige der Geschädigte stammen aus Sachsen.
MDR (lam/AFP)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Dresden | 03. Februar 2025 | 16:30 Uhr