Vogtland/Bundestag "Es wird gelogen, diskreditiert, gehetzt" - Magwas kündigt Rückzug aus Politik an
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19. Juli 2024, 18:22 Uhr
Die sächsische CDU-Bundestagsabgeordnete Yvonne Magwas zieht sich aus der Politik zurück. Sie ist derzeit Bundestags-Vizepräsidentin.
Magwas: AfD, Freie Sachsen, III. Weg, NPD wollen Demokratie abschaffen
In einer persönlichen Erklärung teilte die 44-Jährige am Freitag mit, 2025 nicht erneut für den Bundestag kandidieren zu wollen. Diese Entscheidung, die ihr nicht leichtgefallen sei, habe sie gemeinsam mit ihrer Familie getroffen.
Magwas nahm in ihrer Erklärung auch Bezug zur aktuellen Lage - vor allem in ihrem Heimatbundesland. "Zur Wahrheit gehört auch, dass das gesellschaftliche Klima in den letzten Jahren erheblich rauer geworden ist, insbesondere in Sachsen (...) Es wird gelogen, diskreditiert, gehetzt; die Demokratie und ihre Institutionen werden von AfD, Freien Sachsen, III. Weg, NPD und wie sie alle heißen, Tag für Tag und systematisch in Frage gestellt mit dem Ziel sie abzuschaffen."
Wenn unser Land diesen Weg weitergeht, wird es dunkel und kalt - darüber sollten sich mehr Menschen Gedanken machen, bei allen kleinen und größeren Unzulänglichkeiten.
CDU soll sich eindeutig gegen Rechts positionieren
Als Abgeordnete stehe man dabei besonders im Feuer. "Ich habe viel an Beleidigungen, Bedrohungen, aber leider auch viel Gleichgültigkeit erlebt. Das raubt Kraft", so Magwas. "Wenn unser Land diesen Weg weitergeht, wird es dunkel und kalt - darüber sollten sich mehr Menschen Gedanken machen, bei allen kleinen und größeren Unzulänglichkeiten. Sie wünsche sich, dass die Menschen das Geschaffene wieder häufiger sähen und positiv über ihre Heimat sprächen. "Wer nicht zuversichtlich ist, kann niemand überzeugen, niemand für unsere Region begeistern."
Ihre Partei rief sie zu erneut einer eindeutigen Haltung gegen Rechts auf: "Klare Abgrenzung nach Rechtsaußen muss jederzeit und auf allen Ebenen stehen." Die Vogtländerin Magwas sitzt seit 2013 im Bundestag. In Zukunft will sie sich mehr ihrer Familie widmen. "Der Spagat zwischen politischen Spitzenämtern und Familie ist auf Dauer herausfordernd. [...] Meine Entscheidung ist daher auch höchstpersönlich."
MDR (dkö)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Radioreport | 19. Juli 2024 | 18:00 Uhr