
Bad Lobenstein Von Profisportler bis Braumeister: Ungewöhnliche Berufe bei Infotag im Rampenlicht
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27. März 2025, 20:32 Uhr
Jeder hat als Kind einen Berufswunsch. Die einen wollen Feuerwehrmann werden, die anderen Tierarzt. Beides Berufe, für die jeder eine Ausbildung machen oder studieren kann. Aber wie wird man DJ, Profisportler oder Gewürzsommelier? In Bad Lobenstein im Saale-Orla-Kreis konnten sich Jugendliche erstmals ein Bild von nicht ganz so typischen Berufen machen.
Es gab wohl kaum eine Zeit, in der es so viele Berufsmöglichkeiten gab wie heute. Viele Jugendliche haben auch schon eine Vorstellung davon, was sie einmal werden wollen. Andere sind unentschlossen und wissen nicht, wo sie anfangen sollen. In Bad Lobenstein läuft der Berufsinformationstag am Mittwoch deshalb etwas anders ab.
Statt Berufe wie Handwerker, Banker oder Polizist sollen die rund 250 Jugendlichen hier einen Einblick in nicht ganz so typische Berufe bekommen. Dazu wurden insgesamt 40 Referenten eingeladen. Darunter zum Beispiel eine Pastorin, ein Berufstaucher, ein Fotograf oder ein Braumeister.
"Traumberufe" näher kennenlernen
Als besonderes Highlight wurden den Jugendlichen unter anderem Nina Hoffmann und Mathias Kaden vorgestellt. Nina Hoffmann ist Profisportlerin im Down-Hill Mountainbiking. Bergab und durch den Wald - damit wurde die 28-Jährige 2022 sogar Vize-Weltmeisterin.
Es kommt, wie es kommt, aber glaubt an euch und eure Ziele.
Nina Hoffmann kommt aus Saalfeld und träumte eigentlich als Jugendliche von Olympia. Erst mit 18 saß sie zum ersten Mal auf dem Mountainbike. Es kommt also oft, anders als man denkt - einer ihrer Tipps an die Jugendlichen.
Dass sie als Profisportlerin ihren Lebensunterhalt verdient, ist auch für sie keine Selbstverständlichkeit. Der Weg dorthin sei nicht der einfachste gewesen. Sie selbst hat zwischenzeitlich ein Studium absolviert, um "etwas Handfestes" haben. Für den Berufsinformationstag möchte sie den Jugendlichen deshalb mit auf den Weg geben: "Entspannt euch. Es kommt, wie es kommt, aber glaubt an euch und eure Ziele."
Auch für einen DJ gibt es keinen typischen Ausbildungsweg. Für Mathias Kaden aus Gera begann das Auflegen mit Schallplatten 1995 zunächst als Hobby. Seit 2000 macht er es hauptberuflich und reist für seinen Job um die ganze Welt. Kurz bevor der 44-Jährige sich und seinen Beruf beim Berufsinformationstag vorstellen konnte, war er mit seiner Musik noch auf einem Festival in Thailand.
Es macht super viel Spaß, es ist aber auch ein hartes Pflaster und super stressig.
Klar, dass das bei vielen Jugendlichen gut ankommt. Musik machen, um die Welt reisen und dafür bezahlt werden. Das klingt nach einem Traumjob. Doch Mathias Kaden will mit den Jugendlichen am Mittwoch auch über die nicht so schönen Seiten sprechen. "Es macht super viel Spaß, es ist aber auch ein hartes Pflaster und super stressig", gibt er zu.
Auch Ausbildungsberufe sind mit dabei
Beim Berufsinformationstag lernen die Jugendlichen aber ebenso Berufe kennen, in denen sie eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren können. So gibt es zum Beispiel einen Stand der Agrargenossenschaft Friesau eG, der über den Beruf des Landwirts informiert.
Auch der Behindertenverband Saale-Orla e.V. klärt die Jugendlichen heute über die tägliche Arbeit im Verein auf. Geschäftsführerin Anja Kuschick-Büttner spricht mit den Schülern der 9. bis 11. Klasse zusätzlich darüber, was es bedeutet, ein Team zu führen. Sie erklärt zum Beispiel, was sie für zufriedene Mitarbeiter macht.
Am Stand von Braumeister Michael Scharch lernen die Jugendlichen die verschiedenen Getreidesorten für Bier kennen. Probieren dürfen sie aber natürlich noch nicht.
Der etwas andere Berufstag: " Es muss mal was Neues her"
Die Idee zu dem etwas anderen Berufstag hatte Sascha Horn vom Rotary Club Schleiz. "Es muss mal was Neues her", sagt der Clubpräsident. Die Jugendlichen hätten heute so viele Möglichkeiten und müssten sich über alles informieren. Auch wenn "DJ sein" kein klassischer Ausbildungsberuf sei, sei es wichtig zu wissen: Was kann ich machen, wenn das mein Berufswunsch ist?
Drei Jungs kommen gerade vom Stand des Berufstauchers. "Also ich finde das schon interessant. Ich würde das jetzt als Beruf nicht ausschließen", sagt einer. Insgesamt gefällt es den Jugendlichen auch: "Ich hab heute viele neue Eindrücke bekommen", sagt ein Mädchen aus der 10. Klasse.
MDR (jhr/cfr)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 27. März 2025 | 19:00 Uhr