Ein junger Mann in Handschellen im Gerichtssaal
Das Landgericht Chemnitz verhandelt seit Montag gegen ein mutmaßlich kriminelles Trio. Dabei kommt auch ein Affendiebstahl zur Sprache. Bildrechte: Harry Härtel/haertelpress

Landgericht Chemnitz Gestohlener Affe aus Leipzig: Tatverdächtige ab Montag erneut vor Gericht

03. Februar 2025, 14:01 Uhr

Der Diebstahl eines Affen aus dem Leipziger Zoo hat nicht nur die Tierpfleger, Besucher und die Polizei um Ostern 2024 in Atem gehalten. Seit mehreren Monaten beschäftigt er auch die sächsische Justiz. Am Montag standen drei Jugendliche vor dem Landgericht in Chemnitz. Der mutmaßliche Klau des Affen ist jedoch nur einer von mehreren Anklagepunkten.

Gegen drei junge Männer wird seit Montag am Landgericht Chemnitz verhandelt. Der Polizei zufolge hatten sie unter anderem im Raum Chemnitz bandenmäßig Diebstähle von Autos und Motorrädern sowie Raubüberfälle auf Tankstellen verübt. Ein Fall sticht aus der Anklageliste hervor: Zwei der Jugendlichen, damals 17 und 18 Jahre alt, sollen einen Bartaffen aus dem Zoo Leipzig gestohlen haben. Das Amtsgericht Chemnitz hatte im Dezember kein Urteil gefällt und gab den Fall an die höhere Instanz weiter, denn das zu erwartende Strafmaß liegt demnach über dem, was ein Amtsgericht verhängen darf.

Höhere Haftstrafen drohen

Den Primaten sollen zwei Tatverdächtige über Ostern 2024 aus Jux gestohlen haben. Ermittlern zufolge waren sie mit einer Leiter in das Freigehege geklettert. Zunächst sei der Affe in einer Garage in Chemnitz gefangen gehalten und später in einem Leipziger Park ausgesetzt worden.

Blick auf eine Reihe Garagen
Das Äffchen Ruma aus dem Zoo Leipzig soll nach dem Diebstahl in einer Chemnitzer Garagenanlage untergebracht worden sein. (Archivbild) Bildrechte: Harry Härtel/haertelpress

Bei der Auswertung von Handys waren die Ermittler auf Bilder und Videos gestoßen, welche die Jugendlichen zusammen mit Affendame "Ruma" zeigen. Zu ihrem Motiv hatten die Angeklagten vor dem Amtsgericht Chemnitz geschwiegen.

Ein junger Mann im Gerichtssaal
Die drei Angeklagten sind seit Juni 2024 in Untersuchungshaft. Bis April 2025 sollen noch fünf weitere Verhandlungstage folgen. Bildrechte: Harry Härtel/haertelpress

Weil beide Tatverdächtige sowie ein dritter heute 20-Jähriger wegen weiterer schwerer Vergehen angeklagt sind, hatte das Amtsgericht den Fall im Dezember ans Landgericht Chemnitz verwiesen. Einer Gerichtssprecherin zufolge drohen höhere Haftstrafen als am Amtsgericht.

Das Landgericht hat sechs Termine bis April 2025 angesetzt. Die drei Angeklagten, welche laut Polizei ukrainische und russische Staatsangehörige sind, waren im Juni 2024 in die Untersuchungshaft gekommen.

MDR (wim)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 03. Februar 2025 | 06:30 Uhr

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