Martin Michaelis, Pfarrer aus Quedlinburg in Sachsen-Anhalt, spricht bei einer Kundgebung
Pfarrer Martin Michaelis ist bei der Kommunalwahl am Sonntag für die AfD in den Stadtrat gewählt worden. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Willnow

Kommunalwahl 2024 Quedlinburg: Pfarrer will Mandat für AfD antreten

12. Juni 2024, 11:43 Uhr

Der umstrittene evangelische Pfarrer Martin Michaelis wird künftig für die AfD im Stadtrat von Quedlinburg sitzen. Er war bei der Kommunalwahl am Sonntag als Parteiloser gewählt worden. Zuvor hatte er wegen seiner Kandidatur seine Pfarrstelle in Gatersleben im Salzlandkreis verloren.

Ein Pfarrer aus Quedlinburg wird künftig für die AfD im Stadtrat von Quedlinburg sitzen. Nach einem Bericht der mitteldeutschen Kirchenzeitung "Glaube+Heimat" will der Geistliche sein Amt antreten.

Der evangelische Pfarrer Martin Michaelis war am Sonntag als Parteiloser für die AfD in das Kommunalparlament gewählt worden. Laut Kirchenzeitung erhielt er von allen Bewerbern mit 1.269 Stimmen das drittbeste Ergebnis.

Um seine Bewerbung hatte es im Vorfeld heftigen Wirbel gegeben. Nach Bekanntgabe seiner Kandidatur im März hatte der Kreiskirchenrat ihm die Beauftragung für den Pfarrdienst in Gatersleben im Salzlandkreis entzogen. Er darf zurzeit nicht predigen, taufen oder trauen.

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Politische Positionierung der Kirche – wie beispielsweise hier im Bild der stellvertretenden Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche, Kirsten Fehrs, im Rahmen des Leipziger Lichtfests im Oktober 2023 – spaltet die Meinung. Bildrechte: IMAGO / epd

EKM leitete Disziplinarverfahren gegen Pfarrer ein

Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland leitete gegen ihn ein Disziplinarverfahren ein. Zur Begründung wurde auf den Verfassungsschutz verwiesen, der den AfD-Verband in Sachsen-Anhalt als rechtsextremistisch eingestuft hatte. Mit seiner Kandidatur unterstütze Michaelis mutmaßlich die Programmatik der Partei. Er setze so den Anschein, als sei rechtsextremes Gedankengut, das sich gegen die Menschenwürde, das Demokratie- und das Rechtsstaats-Prinzip richte, vereinbar mit christlicher Theologie und Haltung.

Michaelis selbst wies die Anschuldigungen zurück. Er erklärte, es gebe keine stichhaltige theologische Begründung für die Entscheidung. Es handele sich um freie Wahlen und die Kandidatur dürfe ihm nicht zum Nachteil ausgelegt werden.

epd, MDR (Cornelia Winkler)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 11. Juni 2024 | 09:30 Uhr

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