7,5 Millionen Euro Sachsen-Anhalt beschließt Aktionsplan gegen Gewalt an Frauen
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14. Februar 2024, 16:54 Uhr
Mit einem Aktionsplan will die Landesregierung in Sachsen-Anhalt verstärkt gegen Gewalt an Frauen vorgehen. 7,5 Millionen Euro stehen dafür zur Verfügung. Im Zentrum stehen Gewaltschutz-Angebote im ländlichen Raum. Am Mittwoch sind wieder Flashmobs und Aktionen geplant, um auf das Problem hinzuweisen.
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- Mit einem Aktionsplan gegen Gewalt an Frauen soll das Problem in Sachsen-Anhalt noch besser bekämpft werden.
- 7,5 Millionen Euro stehen dafür zur Verfügung – deutlich mehr als noch in den letzten Jahren.
- "One Billion Rising": Am Mittwoch wird mit vielen Veranstaltungen in Sachsen-Anhalt auf das Problem aufmerksam gemacht.
In Sachsen-Anhalt soll Gewalt gegen Frauen stärker bekämpft werden. Die Landesregierung hat am Dienstag einen Aktionsplan mit dem Titel "Progress" (dt.: Fortschritt) beschlossen. Das teilte das Gleichstellungsministerium in Magdeburg mit. Der Aktionsplan soll für die Umsetzung der sogenannten Istanbul-Konvention sorgen. Die Konvention ist ein völkerrechtliches Abkommen des Europarates gegen Gewalt an Frauen und häusliche Gewalt.
Angebote für ländlichen Raum
Laut Gleichstellungsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) soll der Aktionsplan insbesondere Gewaltschutz-Angebote im ländlichen Raum voranbringen. "Um betroffenen Frauen den Weg in ein gewaltfreies und selbstbestimmtes Leben aufzuzeigen, setzen wir auf ein gestärktes und gut vernetztes Hilfesystem", erklärte Grimm-Benne.
Um betroffenen Frauen den Weg in ein gewaltfreies und selbstbestimmtes Leben aufzuzeigen, setzen wir auf ein gestärktes und gut vernetztes Hilfesystem.
Aktionsplan soll Zusammenarbeit zwischen Polizei, Behörden und Schulen fördern
Demnach stehen in diesem Jahr für den Kernbereich des Hilfesystems rund 7,5 Millionen Euro zur Verfügung. Das seien 3,5 Millionen Euro mehr als 2021, hieß es. Der Aktionsplan soll den Angaben zufolge insbesondere das Hilfesystem für betroffene Frauen stärker vernetzen. Geplant ist demnach eine bessere Zusammenarbeit zwischen Polizei, Schulen, Behörden, Justiz oder Einrichtungen im Gesundheitssystem. So sollen etwa Ärzte und Krankenhäuser in das Netzwerk aktiv eingebunden werden, hieß es.
Hilfetelefon 116 016
Beratung und Hilfe für Frauen: Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" ist ein bundesweites Beratungsangebot für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben. Unter der Nummer 116 016 und via Online-Beratung bekommen Betroffene aller Nationalitäten, mit und ohne Behinderung – 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr Unterstützung. Auch Angehörige, Freundinnen und Freunde sowie Fachkräfte bekommen anonym und kostenfrei Beratung.
In Sachsen-Anhalt gibt es den Angaben zufolge derzeit 19 Frauenhäuser mit 117 Plätzen für Frauen und 142 Plätzen für ihre Kinder. Seit 2023 existieren zudem zehn ambulante Beratungsstellen. Vier Fachberatungsstellen für Betroffene sexualisierter Gewalt, vier Interventionsstellen, die Fachstelle "Vera" und die Täter-Beratung durch "ProMann" ergänzen demnach das Beratungsangebot.
Aktionstag "One Billion Rising" in Naumburg, Stendal und Magdeburg am 14. Februar
Gegen Gewalt an Frauen finden am Mittwoch im Rahmen der weltweiten Initiative "One Billion Rising" Proteste statt. Zum Beispiel sind Bürgerinnen und Bürger in Naumburg und Stendal um 15 Uhr zu einem Tanz-Flashmob aufgerufen. Die Aktion findet in Naumburg auf dem Marktplatz statt, in Stendal auf dem Winckelmannplatz. Aufgerufen dazu haben die Gleichstellungsbeauftragten von Naumburg und vom Landkreis Stendal.
Auch in Magdeburg gibt es von 14 bis 18 Uhr eine Tanz-Demo im Gesellschaftshaus Magdeburg. Weitere Veranstaltungen sind in Burg und Halberstadt geplant. In Bitterfeld-Wolfen gibt es eine "One Billion Rising"-Aktion – allerdings erst am 16. Februar.
One Billion Rising "One Billion Rising" (englisch für "Eine Milliarde erhebt sich") ist eine weltweite Kampagne für ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen und für Gleichstellung, welche im September 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert wurde. Die eine "Milliarde" deutet dabei auf eine UN-Statistik hin, nach der ein Drittel aller Frauen und Mädchen in ihrem Leben Opfer von Gewalt werden. Es ist eine der größten Kampagnen weltweit, mit Tausenden von Events in bis zu 190 Ländern. Eine Milliarde Frauen und Männer werden dazu eingeladen, raus zu gehen, zu tanzen und sich zu erheben, um das Ende dieser Gewalt zu fordern.
epd; MDR (Hanna Kerwin, Martin Naß, Mario Köhne)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 14. Februar 2024 | 08:40 Uhr
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