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Rundfunk-Kommission im Landtag KiKA darf laut Robra auch künftig linear senden
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28. Februar 2025, 18:56 Uhr
Die Angebote des KiKA sollen künftig nur Online abrufbar sein. So wollen es jedenfalls die Ministerpräsidenten der Länder. Ein lineares Programm bleibt laut Sachsen-Anhalts Kulturminister Rainer Robra aber trotzdem möglich.
Im Kinderkanal KiKA soll offenbar auch nach 2033 weiterhin ein lineares Programm möglich sein. So jedenfalls äußerte sich Sachsen-Anhalts Kultur- und Staatsminister Rainer Robra (CDU) am Freitag in 13. Sitzung der Rundfunk-Kommission des Landtages.
Die Aussage sorgte für Überraschung. Immerhin weisen die aktuell diskutierten Reformvorschläge der Länder für den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk bislang in eine andere Richtung. Demnach sollen die Inhalte des KiKA allerspätestens ab Anfang 2033 nur noch online als sogenannte On-Demand-Angebote abrufbar sein. Das wird mit der vorrangigen Nutzung neuer Medien durch junge Menschen und mit Kosteneinsparungen begründet.
Robra: Geht nur um Verbreitung über Fernsehen
Diese Pläne hatten unter Verbänden für Kritik gesorgt. Dahinter steht die Befürchtung, dass Kinder- und Jugendliche dann nur noch gezielt ihre Lieblingssendungen abrufen. Eine kuratierte, feste Sendeabfolge stelle dagegen sicher, dass junge Zuschauer mit unterschiedlichen Angeboten und Genres in Berührung kämen.
Robra stellte nun klar, die Reformvorschläge würden ein kuratiertes, lineares KiKA-Programm gar nicht ausschließen. Es gehe dagegen nur um den Verbreitungsweg über das Fernsehen. Ein Online abrufbares Programm etwa über Live-Streams sei dagegen kein Problem.
Wer hinter dem KiKa steht
KiKA ist ein Gemeinschaftsangebot der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Landesrundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD) und des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF). Seit dem Sendestart 1997 in Erfurt bietet KiKA werbefreien und zielgruppenorientierten Content für Kinder von drei bis 13 Jahren. Die Federführung für die laufenden Geschäfte des Kinderkanals von ARD und ZDF obliegt dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR).
Rundfunkreform: Nicht bei allen Vorschlägen Konsens
Was die anderen Reformvorschläge betrifft, sei nicht bei allen Punkten Konsens unter den 16 Ländern und Ministerpräsidenten zu erwarten, sagte Robra. Auch über das weitere Vorgehen beim parallel erarbeiteten Reform-Entwurf für das Verfahren zur Festsetzung des Rundfunkbeitrages herrsche Uneinigkeit.
Da die von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) empfohlene Beitragserhöhung von 58 Cent durch die von den Ländern geplanten Änderungen infrage steht, hatten ARD und ZDF im November dagegen Beschwerde beim Verfassungsgericht eingelegt. Bis zu einer Entscheidung in Karlsruhe "sehen wir uns daher außerstande eine Voranhörung im Landtag dazu einzuleiten", so Robra. Andere Länder – darunter Thüringen – würden das anders handhaben. Bayern und Sachsen-Anhalt hatten sich vorläufig dagegen entschieden, ihre Landtage über die Vorschläge beraten zu lassen.
Robra äußerte zudem, dass er nicht mit einer schnellen Entscheidung des Verfassungsgerichts rechne, sondern mit einer tiefergehenden Befassung. "Das könnte sich über das Jahr 2025 hinaus ziehen."
MDR (Daniel Salpius)
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