Schutzraum Frauenhäuser: Rund 1.000 Menschen finden 2022 Schutz
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23. Juni 2023, 16:21 Uhr
Die Frauenhäuser in Sachsen-Anhalt haben im vergangenen Jahr mehr als 1.000 Schutzsuchende aufgenommen. Laut Landesverwaltungsamt waren darunter etwa 600 Kinder. Die Zahl der gemeldeten Fälle von Gewalt in Partnerschaften steigt laut Landesfrauenrat seit Jahren.
- Frauenhäuser in Sachsen-Anhalt haben im vergangenen Jahr rund 1.000 Menschen aufgenommen.
- Auffällig ist, dass die Aufenthaltsdauer in den Frauenhäusern angestiegen ist.
- Gewalt in Beziehungen nimmt laut Landesfrauenrat seit Jahren zu.
Die Frauenhäuser in Sachsen-Anhalt haben im vergangenen Jahr 493 schutzsuchende Frauen und 609 Kinder aufgenommen. Damit stieg die Zahl der Kinder im Vergleich zum Vorjahr an. 2021 hatten 490 Frauen mit 580 Kindern Zuflucht gefunden.
Wie aus der Statistik des Landesverwaltungsamts hervorgeht, blieben die Schutzsuchenden im vergangenen Jahr deutlich länger in Sachsen-Anhalts Frauenhäusern: Die durchschnittliche Verweildauer verlängerte sich von 55 Tagen im Jahr 2021 auf 64 Tage im vergangenen Jahr. Dadurch habe sich die prozentuale Belegung der Häuser von 60 auf 68 Prozent erhöht, hieß es.
Frauenhäuser in Sachsen-Anhalt In Sachsen-Anhalt gibt es 19 Frauenhäuser mit insgesamt 117 Schutzplätzen. 217 der 2022 aufgenommenen Frauen hatten einen Migrationshintergrund. Für das laufende Jahr sind für die Frauenhäuser etwa 2,8 Millionen Euro veranschlagt sowie 80.000 Euro für Dolmetscher.
Mehr gemeldete Fälle von Gewalt in Beziehungen
Laut der polizeilichen Kriminalstatistik gab es im vergangenen Jahr in Sachsen-Anhalt rund 5.100 Betroffene von Partnerschaftsgewalt beziehungsweise Gewalt in engen sozialen Beziehungen. Das sind 543 mehr als ein Jahr zuvor.
Der Landesfrauenrat wies darauf hin, dass seit Jahren die Zahl der polizeilich gemeldeten Fälle von Gewalt in Partnerschaften steigt. "Hierbei handelt es sich um das sogenannte Hellfeld. Der Landesfrauenrat Sachsen-Anhalt und die Beratungs- und Hilfseinrichtungen gehen von einem erheblich größeren Dunkelfeld nicht erfasster Fälle aus", hieß es.
dpa, MDR (Hannes Leonard)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 23. Juni 2023 | 10:45 Uhr
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