Die Schleuse Wettin im Saalekreis sorgt weiterhin für Unmut in der Schifffahrt. Schiffseigener Rüdiger Ruwolt kritisierte im Gespräch mit MDR SACHSEN-ANHALT, es sei nicht kalkulierbar, wann die Schleuse geöffnet sei und wann nicht – das hänge immer vom Wind ab. So könne es passieren, dass er mit den Gästen auf seinem Ausflugsschiff dann vor einer geschlossenen Schleuse Wettin stehe, weil zu den angegebenen Zeiten doch nicht geschleust werde.

Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe hatte zuvor mitgeteilt, dass die wegen Sanierungsarbeiten seit März gesperrte Schleuse wieder passierbar sei. Es könne aber nur bis Windstärke drei geschleust werden, um das Bauwerk nicht zu sehr zu belasten. Der zuständige Fachgebietsleiter Friedrich Meyer kann die Kritik Ruwolts nicht nachvollziehen. Man habe bereits in der vergangenen Woche vereinbart, dass Ruwolts Ausflugsschiff, die MS Händel, zu einem Sondertermin geschleust werden könne. Er wies noch einmal darauf hin, dass die Sicherheit an der Schleuse Wettin im Vordergrund stehe.

So hatte MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE in diesem Jahr aus Wettin berichtet:

Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe hatte zuvor erklärt, dass nur eingeschränkt geschleust werde. Von montags bis freitags um 10 Uhr sowie um 14 Uhr werde jeweils eine Schleusung angeboten, um die Anzahl der Schleusungen zu reduzieren. Ein Schleusenwärter wird demnach vor Ort die Schleuse bedienen. Die Schleuse ist über 70 Jahre alt.

Bei einer Prüfung waren Risse im Stahl des unteren Portals entdeckt worden. Ursprünglich sollte die Sanierung im Mai abgeschlossen sein. Ein Statiker hatte nach einer Untersuchung nicht ausschließen können, dass dadurch die Stahlträger an den Toren brechen. Die Sperrung war zunächst bis Mitte August verlängert worden und dann noch einmal um weitere zwei Monate. Die Behörde hatte als Grund schwierige Reparaturbedingungen angegeben. So befinde man sich auf einer Schleuseninsel. Das Material müsse über Wasserfahrzeuge zur Baustelle transportiert werden.

Durch die lange Sperrung der Schleuse ist bei kommerziellen Binnenschiffern ein großer Schaden entstanden. Eigener Ruwolt sagte im Gespräch mit MDR SACHSEN-ANHALT, die Schadenssumme belaufe sich auf mehrere hunderttausend Euro.