FSA will Hilfe anbieten Trotz Ausschreitungen: Fußballverein "Kine em" aus Halle darf in Stadtoberliga bleiben
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09. Oktober 2023, 16:26 Uhr
Der Fußballverband Sachsen-Anhalt hat trotz der Ausschreitungen Anfang Oktober entschieden, dass der hallesche Fußballverein "Kine em" weiter in der Stadtoberliga spielen darf. Der Verein soll gemeinsam mit dem Landessportbund präventive Maßnahmen ergreifen. Wie der Stadtfachverband Halle bestätigt hat, gibt es bei "Kine em" schon länger Probleme mit Gewalt.
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- Der hallesche Fußballverein "Kine em" darf weiter in der Stadtoberliga bleiben.
- Am ersten Oktoberwochenende hatte es bei einem Spiel Ausschreitungen gegeben.
- Es ist nicht das erste Mal, dass der Verein Probleme mit Gewalt hat. Der Vorfall soll nun aufgearbeitet werden.
Der Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) will den halleschen Verein "Kine em" nach den Ausschreitungen am ersten Oktober-Sonntag derzeit nicht aus der Stadtoberliga ausschließen.
Der Verband teilte MDR SACHSEN-ANHALT schriftlich mit, dass dem Verein vielmehr Hilfestellungen angeboten werden sollen: "Die hauptamtliche Mitarbeiterin für Gesellschaftliche Aufgaben beim Landesverband wird sich mit den Verantwortlichen des Vereins in Verbindung setzen und gemeinsam mit dem Landessportbund präventive Maßnahmen ergreifen."
Ausschreitungen nach Spiel Anfang Oktober
Am 1. Oktober hatte es in der Partie gegen den Reideburger SV zunächst vier rote Karten gegen "Kine em" gegeben. Kurz vor Spielende war es zu einem Handgemenge gekommen und das Spiel abgebrochen worden. Der Schiedsrichter und ein Reideburger Spieler wurden der Polizei zufolge durch Schläge leicht verletzt.
Der Verein teilte mit, dass drei Spielern die Mitgliedschaft im Verein gekündigt worden sei. Außerdem seien bei den nächsten drei Spielen keine Fans zugelassen.
Schon länger Probleme mit Gewalt
Der Stadtfachverband Fußball Halle bestätigte, dass es rund um den "Kine em" immer wieder Probleme mit Gewalt gebe. Er stehe deshalb schon seit Längerem unter besonderer Beobachtung. Nach Angaben des FSA gab es in den vergangenen zwei Jahren zwei Sportgerichtsurteile, die einzelne Personen des Vereins betreffen.
Worum es in diesen Fällen ging, könne jedoch aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht gesagt werden. Grundlage des ersten Falls seien jedoch Gewalthandlungen gewesen. Der Verband betonte jedoch, eine pauschale Verurteilung des Vereins habe es in der Vergangenheit nicht gegeben.
Vorfall soll aufgearbeitet werden
Der Verband kündigte an, den Vorfall nun durch die zuständigen Instanzen des Stadtfachverbandes Halle aufarbeiten und vor dem Sportgericht behandeln zu lassen. Grundsätzlich gebe es in Sachsen-Anhalt weniger Spielabbrüche als im Bundesschnitt. In Sachsen-Anhalt liege der Anteil bei 0,06 Prozent, in Deutschland insgesamt bei 0,08 Prozent. Jeder einzelne Vorfall sei jedoch einer zu viel.
"Kine em" bedeutet übersetzt aus dem Kurdischen "Wer wir sind". Der Verein besteht nach eigenen Angaben "zu 80 Prozent aus kurdischen Syrern".
MDR (Christoph Dziedo, Anja Höhne, Annekathrin Queck)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 09. Oktober 2023 | 15:00 Uhr
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