Christina Buchheim, die neue Bürgermeisterin von Köthen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld, will sich für mehr Mitbestimmung in der Stadt einsetzen. Dafür soll ein Bürger-Budget geschaffen werden. "Die Bürgerinnen und Bürger sollen sich mehr einbringen können, sie sollen ein Recht haben zu sagen, wie sie sich die Stadtentwicklung vorstellen", sagte Buchheim im Gespräch mit MDR SACHSEN-ANHALT.

Ziel sei es, dass nicht nur die Fraktionen im Stadtrat über Projekte streiten, "sondern letzten Endes die Bürgerinnen und Bürger entscheiden, welche Projekte umgesetzt werden." Ihr Landtagsmandat wird Buchheim aufgeben, das Mandat für den Kreistag möchte sie weiter ausüben. "Der Kreistag ist ein wichtiger Ort, um Kontakte zu schmieden und wo man Dinge für die Stadt bewegen kann."

Die Linken-Landtagsabgeordnete Christina Buchheim war in der Stichwahl gegen den parteilosen Amtsinhaber Bernd Hauschild angetreten. Laut vorläufigem Wahlergebnis gewann Buchheim mit rund 61,6 Prozent der Stimmen. Hauschild bekam rund 38,4 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag mit 6.826 abgegebenen Wahlzetteln bei rund 33,2 Prozent. Buchheim ist gebürtige Köthenerin. Bisher sitzt sie noch für die Linken im Landtag von Sachsen-Anhalt.

Bereits im ersten Wahlgang am 19. März hatte Buchheim mit 37,4 Prozent die meisten Stimmen geholt. Die absolute Mehrheit hatte sie allerdings verfehlt. Hauschild landete mit 36,3 Prozent dicht dahinter. Drittplatzierter war der SPD-Stadtrat Sascha Ziesemeier (19,4 Prozent). Der parteilose Stadtrat Steffen Reisbach holte im ersten Wahlgang knapp sieben Prozent. Im ersten Wahlgang lag die Wahlbeteiligung laut Stadtverwaltung bei 35 Prozent.

Die Linken-Politikerin wird künftig Bürgermeisterin und nicht Oberbürgermeisterin von Köthen. Grund ist, dass die Stadt inzwischen weniger als 25.000 Einwohner hat.