Porträt Sachsens Linken-Spitzenkandidatin - Katja Kipping
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07. September 2021, 05:00 Uhr
Die Landesliste der Linken in Sachsen führt Katja Kipping an. Die einstige Parteivorsitzende möchte nach 16 Jahren Bundestag in der Opposition an der Regierung beteiligt sein. Über den Werdegang der Berufspolitikerin.
Katja Kipping ist 44 Jahre alt und schon mehr als 20 Jahre lang Berufspolitikerin. Die Dresdnerin hatte gerade angefangen zu studieren - Slawistik, Amerikanistik und Rechtswissenschaft - da zog sie mit 21 Jahren als jüngste Abgeordnete in den sächsischen Landtag ein. Mit 27 Jahren wechselte sie dann in den Bundestag. 2012 wurde die Sozialpolitikerin dann zur Co-Vorsitzenden ihrer Partei gewählt, neben Bernd Riexinger. Neun Jahre lang hatte sie dieses Amt inne, in einer Partei, die für ihre internen Grabenkämpfe berüchtigt ist.
Asylpolitik als Zankapfel in der Partei
Auch Kipping selbst war an solchen Machtkämpfen zum Teil beteiligt. Vor allem mit der damaligen Co-Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht führte Kipping heftige Auseinandersetzungen. Inhaltlich ging es unter anderem um konträre Positionen in der Flüchtlingspolitik. Kipping sprach sich für offene Grenzen aus, während Wagenknecht eine restriktivere Einwanderungspolitik forderte. Letztlich konnte sich Kipping mit ihrem Kurs durchsetzen.
Gemäß Parteisatzung, die die Amtszeit der Vorsitzenden begrenzt, hatte Kipping im August 2020 erklärt, nicht erneut für die Parteispitze kandidieren zu wollen. Im Februar 2021 wählte die LINKE dann mit Susanne Hennig-Wellsow und Janine Wissler ein neues Führungsduo.
Ich habe jetzt (…) alles ausgereizt, was wir in der Opposition erreichen können. Ich merke aber auch, wo die Grenzen von Opposition sind. Und deshalb sage ich mit Blick auf die Millionen, die unter krankmachender Arbeit und unter Armut leiden, es braucht jetzt soziale Mehrheiten links der Union und dafür möchte ich Verantwortung übernehmen.
Kipping will mitregieren
Katja Kipping möchte nach 16 Jahren Bundestag ein neues politisches Kapitel jenseits der Opposition aufschlagen. Sie wirbt offensiv für ein rot-rot-grünes Bündnis. Über ihre Vision einer neuen linken Mehrheit hat Kipping im vergangenen Jahr auch ein Buch geschrieben. In diesem fordert sie "eine solidarische Mindestrente und eine sanktionsfreie Mindestsicherung" als erste konkrete sozialpolitische Reform einer links-grünen Regierung. In einem Zeitungsbeitrag für die WELT ergänzte Kipping ihre Vorstellungen. Unter der Überschrift "Mehr Rebellion wagen" schrieb sie, dass eine solche Regierung als Projekt "der progressiven Umwälzung der wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse" angelegt sein müsse.
Katja Kipping lebt nach eigenen Angaben in Dresden und Berlin. Sie ist verheiratet und hat eine Tochter. Als Hobby hat sie einmal Kickboxen, Trampolinspringen und Tanzen mit ihrem Mann angegeben.
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Quelle: MDR/kp/ds
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 13. September 2021 | 18:00 Uhr