Porträt Sachsens Grünen-Spitzenkandidatin - Paula Piechotta
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07. September 2021, 05:00 Uhr
Seit rund elf Jahren engagiert sich Paula Piechotta bei den Bündnisgrünen im Freistaat. Die Ärztin will das erste grüne Direktmandat in Sachsen holen und so in den Bundestag einziehen. Über den Werdegang der Leipzigerin.
Paula Piechotta errang den Spitzenplatz der sächsischen Bündnisgrünen in einer Kampfkandidatur durchaus überraschend. Im parteiintern Duell setzte sich die bis dahin eher unbekannte Politikerin gegen Katharina Krefft durch - die langjährige Fraktionsvorsitzende der Grünen in Leipzig. Die 34 Jahre alte Ärztin ist Grünen-Mitglied seit 2010 und in der Partei in Mitteldeutschland gut vernetzt. So war sie an den Koalitionsverhandlungen der ersten rot-rot-grünen Landesregierung in Thüringen beteiligt, genauso an den Verhandlungen von Schwarz-Rot-Grün in Sachsen.
Wir alle wissen, ja Corona ist krass. Aber diese Klimakrise wird krasser, wenn wir nicht endlich handeln.
1986 wurde Paula Piechotta als Tochter eines Theologie-Studenten-Paares in Gera geboren. Sie hat in Jena ihr Studium der Human- und Molekularmedizin absolviert. Derzeit arbeitet die Leipzigerin als Fachärztin für Radiologie am Leipziger Universitätsklinikum. Auch die Erlebnisse in ihrem Berufsalltag während der Corona-Krise seien ausschlaggebend gewesen für ihre Kandidatur zur Bundestagswahl, sagt Piechotta: "Die großen Modernisierungsstaus von Digitalisierung bis hin zur Gesundheitsversorgung waren bei uns jeden Tag extrem spürbar."
Fokus aus Gesundheitspolitik und und ostdeutsche Belange
Die Medizinerin will neben der Gesundheitspolitik ihren Fokus auf die Belange der ostdeutschen Bundesländer im künftigen Bundestag legen und innerhalb der Partei mehr Geltung verschaffen. Als Koalitionspartner befürwortet Piechotta ein Bündnis mit den Sozialdemokraten. In der Außenpolitik fordert Piechotta, den Klimaschutz in den Vordergrund zu rücken. So lehnt sie eine Zusammenarbeit mit Russlands Präsident Wladimir Putin ab und ist gegen den Bau der Erdgas-Pipeline Nord Stream 2.
Erstmals grünes Direktmandat in Sachsen?
In ihrer Partei machte sie gegen die Homöopathie mobil, die sie für wissenschaftlich nicht fundiert hält. In einem Antrag an die Bundesparteispitze forderte sie, die Erstattung "dieser nachgewiesenermaßen nicht über den Placebo-Effekt hinaus wirksamen Behandlungsmethoden durch die Krankenkassen" zu beenden.
Piechotta wird mit Listenplatz eins wohl sicher für die Grünen in den Bundestag einziehen. Zudem tritt sie für ein Direktmandat in Leipzig an. Bei der letzten Bundestagswahl hatten die Linken im Leipziger Süd-Wahlkreis knapp vor der CDU gewonnen. Von den Umfragen beflügelt macht sich jetzt auch Paula Piechotta Hoffnung, ihren Wahlkreis und damit das erste grüne Direktmandat in Sachsen zu gewinnen.
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Quelle: MDR/kp/ds
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 06. September 2021 | 18:00 Uhr