Landtagswahlen Die nationale Medienschau zum Wahlausgang in Sachsen und Thüringen
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01. September 2024, 23:34 Uhr
Nun liegen sie also vor, die Wahlergebnisse in Sachsen und Thüringen. Die AfD ist in Thüringen zum ersten Mal stärkste Partei geworden, in Sachsen hat die CDU knapp das Rennen gemacht. Mit dem BSW ist eine Art Königsmacher in der politischen Arena aufgetaucht. Die spannende Frage ist nun, wer in den beiden Bundesländern künftig mit wem regiert. Eines steht schon mal fest: Es könnte kompliziert werden.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt: "Es waren bundespolitische Streitthemen, die der AfD enormen Zulauf verschafften und dem Bündnis der Sahra Wagenknecht zu einem Senkrechtstart verhalfen. Im Bund werden diese Volksverführer und -verhetzer nicht so leicht auf Ergebnisse wie in Sachsen und Thüringen kommen. Dennoch muss der Wahlausgang allen Demokraten eine Warnung sein, wie nachhaltig politische Verhältnisse ins Wanken geraten können, wenn viele Bürger für grundfalsch halten, was eine Regierung entscheidet und macht."
Auf Bild.de ist folgendes zu lesen: "Wahlen bedeuten Wettbewerb. Marktplatz. Da muss man mit Taten und Argumenten überzeugen. Wer nicht überzeugt, muss den Fehler bei sich suchen."
Für den Münchner Merkur kommt es jetzt auf CDU und CSU an: "Die für die Republik zentrale Frage ist jetzt, ob die Union ihre Funktion als stabiles Zentrum verteidigen und konservative Wähler zurückgewinnen kann. Friedrich Merz und Markus Söder scheinen das verstanden zu haben. Jetzt müssen sie auch in der Kandidatenfrage schnell zueinanderfinden."
Die Thüringer Allgemeine aus Erfurt richtet den Blick auf die kommenden Tage und Wochen: "Es wird Zugeständnisse und Kompromisse geben müssen, die der eigenen Wählerschaft schwer zu vermitteln sein dürften. Neue Konzepte der themenbezogenen Zusammenarbeit oder der Emanzipation von Vorgaben aus Berliner Zentralen sollten nicht als Denkverbote gelten. Vielleicht ist die Zeit klassischer Koalitionen vorbei."
Im Kommentar der ARD Tagesthemen heißt es dazu: "Die Bildung stabiler Regierungen wird in beiden Bundesländern eine echte Herausforderung. Eine erstmalige Koalition mit dem BSW ist zunächst ein Notbündnis – mit einem Polit-Neuling. Aber vielleicht liegt in dieser komplizierten Ausgangslage auch eine Chance."
Abschließend die Leipziger Volkszeitung: "Die Menschen hier betonen immer wieder, dass sie mehr beteiligt werden wollen. Wie kann das aussehen? Und nehmen sie es dann auch an? Braucht es mehr Fachleute in den Ministerien, um dem Grummeln der Bevölkerung Rechnung zu tragen? All das gilt es nun neu zu verhandeln – neben dem Koalitionsvertrag."
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO – Das Nachrichtenradio | 02. September 2024 | 06:35 Uhr