Debatte um Sicherheit Pistorius hält Wiederbelebung der Wehrpflicht für möglich
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06. Dezember 2023, 20:05 Uhr
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hält eine Wiederbelebung der Wehrpflicht für möglich. Ihre Aussetzung sei ein Fehler gewesen. Doch angesichts der momentanen sicherheitspolitischen Lage in der Welt müsse Deutschland umdenken. Pistorius will bis Ostern Pläne über die künftige Struktur der Bundeswehr vorlegen.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eine Rückkehr zur Wehrpflicht nicht ausgeschlossen. Wie der SPD-Politiker der Wochenzeitung " Die Zeit" sagte, war es ein Fehler, die Wehrpflicht 2011 auszusetzen.
Er will bis Ostern Pläne über die künftige Struktur der Bundeswehr vorlegen. Pistorius fügte hinzu, dann werde man sehen, was das für die Größe der Bundeswehr und alles andere bedeute.
Pistorius: Deutschen müssten zu Mentalitätswechel bereit sein
Zwar werde die Wiedereinführung der Wehrpflicht zu großen verfassungsrechtlichen und strukturellen Problemen führen. Doch die Diskussion darüber werde Fahrt aufnehmen, erklärte er weiter. Generell müssten die Deutschen zu einem Mentalitätswechel bereit sein.
"Wir müssen jetzt wieder in der Lage sein, einen möglichen Aggressor abzuschrecken." Die Bundeswehr müsse "kriegstüchtig" sein, "ob das allen gefällt oder nicht."
Wiedereinführung der Wehrpflicht mehrfach Thema
Die Rückkehr zur Wehrpflicht ist immer wieder Thema in politischen Debatten. Zuletzt vor einem knappen Monat auf der Bundeswehr-Tagung. Der Bundeswehrverband hatte die Wiedereinführung als letztes Mittel zur Personalgewinnung bezeichnet. Insgesamt müsste es aber wieder attraktivere Bedingungen geben.
Derzeit leisten gut 181.000 Soldateninnen und Soldaten Dienst. Dazu kommen 81.500 zivile Beschäftigte. Die Sollstärke beträgt 203.000 Soldaten.
AFP, Reuter (lmb)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 06. Dezember 2023 | 18:30 Uhr