Ein Deutschlandticket im Chipkartenformat wird anlässlich des Verkaufsstarts des Deutschlandtickets im Frankfurter Hauptbahnhof auf einem Pressetermin gezeigt.
Viele sind nicht bereit, künftig mehr für das Deutschlandticket zu bezahlen. Bildrechte: picture alliance/dpa/Boris Roessler

Nahverkehr Deutschlandticket: Fahrgäste und Verkehrsunternehmen wegen möglicher Preiserhöhung unzufrieden

08. November 2023, 09:50 Uhr

Seit Wochen streiten Bund und Länder über die weitere Finanzierung des Deutschlandtickets. Bisher haben sie sich nur darauf einigen können, sich rechtzeitig über die komplette Finanzierung einigen zu wollen. Möglich ist demnach auch, dass das Deutschlandticket teurer werden könnte. Fahrgäste und Verkehrsunternehmen sind unzufrieden.

49 Euro, ja. 59 Euro oder vielleicht sogar 69 Euro, eher nein. Die meisten Zugreisenden und Pendler sind nicht bereit, für das Deutschlandticket künftig tiefer in die Tasche zu greifen. Nur wenige würden etwas mehr dafür zahlen. Das zeigte eine Straßenumfrage von MDR AKTUELL in Leipzig. 

Dass sich Bund und Länder weiterhin nicht festlegen wollen, wie es mit dem Deutschlandticket weitergeht, sorgt bei vielen für Unzufriedenheit. "Das stört mich", sagte einer der Befragten. Wenn man Autofahrer von der Straße haben wolle, brauche es endlich eine Einigung.

Finale Einigung erst im Frühjahr zu erwarten

Die Ungeduld bei den Bahnfahrenden ist groß. Doch es wird wahrscheinlich frühestens im kommenden Frühjahr feststehen, was das D-Ticket kosten wird.

Bis dahin haben die Verkehrsminister der Länder Zeit, ein Finanzierungskonzept vorzulegen. So hatten es die Ministerpräsidenten auf ihrer Konferenz beschlossen.

Streit dauert schon zu lange

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) geht von einer Finanzierungslücke von 400 Millionen Euro aus – für die Jahre 2023 und 2024 zusammen. Dass weder Bund noch Länder dieses Geld bislang zugesagt haben, kann Eike Arnold vom VDV nicht nachvollziehen.

"Wir hätten uns viel lieber darüber unterhalten, wie wir das Deutschlandticket weiterentwickeln können. Wie wir für die drei Millionen Studierenden im Land eine Lösung finden. Wie wir die Mitnahme von Kindern, Partnern, Hunden oder Fahrrädern besser gestalten können", bedauert Arnold. Stattdessen sei sehr lange über die Finanzierung gestritten worden und offenbar dauere dieser Streit noch weiter an.

Unzufriedenheit auch bei Verkehrsbetrieben

Auch die Verkehrsunternehmen und -verbünde seien nicht zufrieden mit dem, was Bund und Länder bislang zugesichert haben, sagt Christian Schlemper vom Verkehrsverbund Oberelbe (VVO).

"Wir wünschen uns eine dauerhaft stabile Finanzierung des Deutschlandtickets, sodass sich die Fahrgäste darauf verlassen können, dass es das Ticket noch ein paar Jahre gibt", so Schlemper. Denn erst, wenn es so ein Angebot über eine längere Zeit gebe, werde sich das Mobilitätsverhalten der Menschen ändern.

Im Moment ist noch vieles offen. Das nordrhein-westfälische Verkehrsministerium, das derzeit der Verkehrsministerkonferenz vorsteht, schloss angesichts des aktuellen Finanzrahmens nicht aus, dass das Ticket ab Mai nächsten Jahres mehr kosten wird.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 08. November 2023 | 06:17 Uhr

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