leerer Bahnsteig
Zumindest in den nächsten Tagen sind solche Bilder nicht zu befürchten: Bahn und EVG verhandeln weiter. Bildrechte: IMAGO / Rolf Kremming

Tarifverhandlungen Bahn und EVG vertagen Gespräche - vorerst keine Streiks

17. Juni 2023, 10:24 Uhr

Im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn ringt die Gewerkschaft EVG seit Monaten um deutlich mehr Geld. Zuletzt wurde eine ganze Woche verhandelt. Ein Ergebnis gibt es noch nicht. Zumindest über das Wochenende soll es keine Warnstreiks geben.

Die Eisenbahnergewerkschaft EVG und die Deutschen Bahn haben ihre Tarifgespräche auf kommende Woche vertagt. Dies teilten die Verhandlungspartner am späten Freitagabend nach einer fünftägigen Verhandlungsrunde übereinstimmend mit.

Annäherung aber keine konkreten Ergebnisse

Konkrete Ergebnisse wurden nicht mitgeteilt. DB-Personalvorstand Martin Seiler erklärte: "Wir haben intensiv verhandelt und zu vielen Themen eine Verständigung erreicht. Das Ziel ist in Sicht." EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch sagte: "Wir haben in den vergangenen Tagen zahlreiche Kompromisslinien erarbeitet und wollen diese nun mit den zuständigen Entscheidergremien ausführlich diskutieren."

Das Ziel ist in Sicht

DB-Personalvorstand Martin Seiler

Die Gewerkschaft hatte bislang zwölf Prozent mehr Lohn gefordert, mindestens aber 650 Euro im Monat mehr, bei einer Laufzeit des neuen Tarifvertrages von zwölf Monaten. Die Bahn bietet für untere Lohngruppen ebenfalls bis zu zwölf Prozent mehr, will die Erhöhung aber auf zwei Jahre strecken. Für mittlere Einkommen bietet das Unternehmen ein Plus von zehn Prozent mehr, für höhere acht Prozent. Dazu kämen 2.850 Euro Ausgleichsprämie für die Inflation. Die EVG hatte das Angebot zuletzt als unzureichend besonders für untere Lohngruppen bezeichnet, sich aber verhandlungsbereit gezeigt.

Zunächst keine Warnstreiks

Bis zu den Gesprächen in der kommenden Woche soll es keine Warnstreiks geb. Die EVG hatte  in der laufenden Tarifrunde bislang zweimal den Bahnverkehr weitgehend lahmgelegt. Im März legten Tausende Beschäftigte 24 Stunden lang die Arbeit nieder, im April 8 Stunden. Ein geplanter 50-Stunden-Ausstand im Mai wurde kurzfristig abgesagt und neue Verhandlungen vereinbart.

Sollte es zu einem weiteren Warnstreik kommen, dürfte dieser bereits in der Ferienzeit liegen. Am Donnerstag startet mit dem größten Bundesland Nordrhein-Westfalen das erste Bundesland in die Sommerferien.

Reuters, DPA (dko)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 17. Juni 2023 | 06:00 Uhr

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