AfD Tino Chrupalla geht weiter von Anschlag aus – Staatsanwaltschaft bestätigt Blutfleck
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12. Oktober 2023, 12:44 Uhr
AfD-Chef Tino Chrupalla geht nach dem Vorfall auf einer Wahlkampfveranstaltung in Ingolstadt weiter von einem Anschlag aus. Dazu legte er weitere Arztberichte vor. Die Staatsanwaltschaft korrigierte frühere Aussagen. Hinweise auf Gift in Chrupallas Blutproben gibt es weiterhin nicht.
- AfD-Chef Tino Chrupalla geht davon aus, dass bei einer Wahlveranstaltung in Ingolstadt ein Anschlag auf ihn verübt wurde.
- Staatsanwaltschaft bestätigt Blut an Chrupallas Kleidung
- In den Blutproben Chrupallas wurde kein Gift entdeckt.
AfD-Chef Tino Chrupalla geht davon aus, dass auf ihn am Rande der Wahlveranstaltung in Ingolstadt vor einer Woche ein Anschlag verübt worden ist. "Insgesamt ist dieser Angriff auf mich als Anschlag zu werten", sagte er am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Berlin. Vergangene Woche kam Chrupalla während der Wahlveranstaltung ins Krankenhaus. Die AfD sprach sofort von einem "tätlichen Vorfall". Ermittler bestätigten das nicht.
Chrupalla legte nun den Auszug eines Berichts zu einer Gewebeprobe vor. Er habe sich am Freitag nach dem Vorfall im Städtischen Klinikum Dresden "den gesamten Einstich" am Oberarm entfernen lassen und pathologisch untersuchen lassen. In dem vorgelegten Bericht ist die Rede von einem mindestens vier Millimeter tiefen Einstichkanal, der bis in die zweite Hautschicht reiche. Es sei zu "entzündlichen Veränderungen" gekommen.
Staatsanwaltschaft bestätigt Blut an Chrupallas Kleidung
Auch die Staatsanwaltschaft Ingolstadt äußerte sich am Mittwoch. Sie bestätigte, dass an Chrupallas Kleidung Blut festgestellt worden sei, und es sich um dessen eigenes Blut handle. "Diese Blutanhaftung korrespondiert nach derzeitiger Einschätzung wohl mit der diagnostizierten Einstichverletzung,", erklärte die Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen konzentrierten sich auch weiterhin auf die offene Frage, auf welche Weise die Einstichverletzung entstanden sei und wer diese verursacht habe. Bislang gebe es keinen Anfangsverdacht gegen konkrete Personen.
Unmittelbar nach dem Vorfall hatte die Behörde noch mitgeteilt, es lägen "keinerlei Erkenntnisse vor, dass Herr Chrupalla angegangen oder angegriffen wurde".
Chrupalla schildert Vorfall
Chrupalla schilderte auf Nachfrage noch einmal die Vorgänge am Rande der Wahlveranstaltung und verwies darauf, dass er dies auch so den Ermittlern gegenüber ausgesagt habe: Demnach wurde er bei seiner Ankunft nach dem Aussteigen aus dem Auto von Parteifreunden begrüßt. Kurz danach habe es Selfie- und Autogrammwünsche gegeben – "auch mit Selfies, wo der Arm um die Schulter gelegt wurde". Er habe in dieser Situation nichts festgestellt, auch keinen Einstich. Sieben bis acht Minuten später habe er einen untypischen Schmerz im Arm bemerkt. Dieser sei bis zum Ellenbogen hart geworden. Danach sei ihm relativ schnell schwindlig geworden. Er habe einen Brechreiz und starke Kopfschmerzen bekommen.
Blutproben ergeben keinen Hinweis auf Vergiftung
Chrupalla wurde anschließend ins Krankenhaus gebracht, wo er eine Nacht intensivmedizinisch überwacht wurde. Der AfD-Chef sagte, er habe mindestens drei Blutproben in Ingolstadt für das Krankenhaus und die Ermittler abgegeben. Im Nachgang habe er privat weitere Blutproben machen lassen und an Labore gegeben. "Bisher wurden in den Blutproben keine Substanzen festgestellt", sagte Chrupalla. Allerdings müsse man auch konkret wissen, wonach man suche. Auf Nachfrage, wonach gesucht werde, nannte er "alle möglichen Substanzen, Quecksilber, Nowitschok ist sicherlich auch dabei."
Die Ermittler hatten am Freitag erklärt, dass es bis dato keine Erkenntnisse auf eine Vergiftung gebe. Staatsanwaltschaft und Arztbrief zufolge waren die Untersuchungen des Bluts von Chrupalla sowohl im Krankenhaus als auch bei den Ermittlern unauffällig.
dpa (jst)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 06. Oktober 2023 | 16:13 Uhr