Schadensbilanz 2022 Millionenschwere Unwetterschäden an Autos in Mitteldeutschland

17. Mai 2023, 15:34 Uhr

Die Autoversicherer mussten im vergangenen Jahr in Mitteldeutschland Schäden in Höhe von 54 Millionen Euro begleichen. Während in Sachsen und Thüringen kein Anstieg zu 2021 verzeichnet wurde, stiegen die Schäden in Sachsen-Anhalt um mehr als das Doppelte. Bundesweit verzeichneten die KfZ-Versicherer mit 900 Millionen Euro zehn Prozent weniger Schäden als erwartet.

Autoversicherern sind im vergangenen Jahr in Mitteldeutschland Schäden im Umfang von 54 Millionen Euro gemeldet worden. Das geht aus Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurden.

Mit 23 Millionen Euro Schadenssumme und rund 7.500 Schadensfällen durch Sturm, Hagel, Blitz oder Überschwemmungen lag das Niveau in Sachsen 2022 in etwa auf der Höhe des Vorjahres. Auch die gemeldeten Schäden in Thüringen hielten mit zehn Millionen Euro und 4.000 Fällen in etwa das Niveau des Jahres 2021.

Schäden haben sich in Sachsen-Anhalt mehr als verdoppelt

In Sachsen-Anhalt wurden den Autoversicherern hingegen im vergangenen Jahr deutlich mehr Unwetterschäden an Autos gemeldet als 2021. Den GDV-Angaben zufolge hatten die Autoversicherer hier 21 Millionen Euro für entstandene Schäden durch Sturm, Hagel, Blitz oder Überschwemmungen zu zahlen. Im Vorjahr seien es rund neun Millionen Euro gewesen. Auch die Gesamtzahl der Schäden stieg demnach von 3.100 auf 7.500. Gründe wurden von den Versicherern nicht genannt.

Damit liegt Sachsen-Anhalt auf Platz vier der bundesweiten Kfz-Naturgefahrenbilanz. Thüringen liegt auf Platz zwölf, gefolgt von Sachsen auf Platz 13. Am stärksten von Unwetterschäden betroffen waren Autofahrer in Rheinland-Pfalz. Dort wurden im Schnitt 17,4 von 1.000 kaskoversicherten Fahrzeugen beschädigt. In Bayern waren es 8,8. Die wenigsten Wetterschäden gab es demnach in Hessen, wo der GDV nur 2,5 Schadenmeldungen pro 1.000 Fahrzeuge registrierte.

Deutschlandweit Schadenssumme von 900 Millionen Euro

Insgesamt kamen die Autoversicherer im vergangenen Jahr aber günstiger weg als erwartet. Sie verzeichneten deutschlandweit rund 900 Millionen Euro an Schäden durch Naturgewalten. Bei einem durchschnittlichen Schadenjahr wären laut GDV Kosten durch Sturm, Hagel oder Hochwasser in Höhe von einer Milliarde Euro zu erwarten gewesen.

Wie GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen sagte, lag der durch Naturgefahren verursachte Schaden damit rund zehn Prozent unter dem erwarteten Wert für 2022. Dabei hätten allein die Orkanserie "Ylenia", "Zeynep" und "Antonia" im Februar 2022 Schäden in Höhe von rund 125 Millionen Euro an Kraftfahrzeugen verursacht. 2021 waren die Schäden wegen der Ahrtal-Flut und sonstiger Unwetter mit 1,8 Milliarden Euro doppelt so hoch gewesen als 2022.

dpa (dni)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 17. Mai 2023 | 07:00 Uhr

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