Der Innenhof des neuen Paulinums der Leipziger Universitaet am Augustusplatz
Im kommenden Wintersemester sind in Leipzig 54 Prozent aller Studiengänge zulassungsbeschränkt. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Thomas Schulze

Hochschulen Immer mehr Studiengänge zulassungsfrei

02. Juli 2024, 12:55 Uhr

Die Anzahl der zulassungsbeschränkten Studiengänge in Deutschland sinkt weiter. Bundesweit haben im kommenden Wintersemester 35,2 Prozent aller Studienfächer einen Numerus Clausus oder andere Zugangshürden. Thüringen hat den deutschlandweit geringsten Anteil.

Die Zahl der Studiengänge in Deutschland mit Zulassungsbeschränkungen ist weiter zurückgegangen. Wie das Centrum für Hochschulforschung am Dienstag in Gütersloh mitteilte, haben im kommenden Wintersemester noch 35,2 Prozent der Studiengänge einen Numerus Clausus (NC) oder andere Hürden. Im Vergleich zum vorherigen Wintersemester sank die Zahl der zulassungsbeschränkten Studiengänge somit um 2,7 Prozentpunkte.

Sinkende Erstsemesterzahlen, steigendes Studienangebot

Universitäten beschränken den Zugang zu Studiengängen über die Abiturnote mit dem NC oder über Eignungsfeststellungsverfahren, bei denen neben der Abschlussnote auch andere Faktoren eine Rolle spielen. "Wir beobachten seit Jahren einen Rückgang der zugangsbeschränkten Studienangebote in Deutschland“, sagte Studienleiter Cort-Denis Hachmiester. Zum Großteil lasse sich dies auf den Rückgang der Erstsemesterzahlen sowie den gleichzeitigen Ausbau der Studienangebote zurückführen.

Die Aussichten auf einen Studienplatz im Wunschfach seien aktuell so gut wie noch nie, so der Studienleiter. Selbst in besonders stark beschränkten Fächern wie Medizin habe sich in den vergangenen Jahren das Verhältnis von Studienplätzen zu Bewerbern deutlich verbessert. Im zentralen Bewerbungsverfahren kommen demnach in den medizinischen Fächern im Durchschnitt noch 2,8 Bewerber auf einen Studienplatz.

Die meisten Studiengänge ohne Beschränkung gibt es in Thüringen

Der Auswertung zufolge gibt es deutliche regionale Unterschiede. Die wenigsten zulassungsbeschränkten Studiengänge gibt es demnach in Thüringen, wo derzeit nicht einmal jede fünfte Studienrichtung (19,2 Prozent) einen NC oder andere Beschränkungen hat. In Sachsen sind derzeit 36,5 Prozent aller Studiengänge zulassungsbeschränkt, in Sachsen-Anhalt sind es lediglich 23,6 Prozent. Mit einer Quote von 62,4 Prozent ist Hamburg bundesweiter Spitzenreiter.

Ähnliche Differenzen zeigen sich im Städtevergleich. Bei den Städten mit mehr als 20.000 Studierenden gibt es demnach besonders gute Chancen in Erfurt. Lediglich vier Prozent der Studiengänge sind in der Thüringer Hauptstadt zulassungsbeschränkt. Deutlich schlechter stehen die Chancen in Leipzig. Unter allen Hochschulstädten mit mehr als 16.000 Studierenden gibt es nur in Garching bei München mehr zulassungsbeschränkte Studienfächer.

afp(mbe)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 02. Juli 2024 | 13:30 Uhr

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