
Interaktive Karte So trocken ist der Boden aktuell
Hauptinhalt
15. April 2025, 14:40 Uhr
Zu den häufiger auftretenden Extremwettereignissen gehören auch Trockenheit und Dürre. Waldschäden, Ernteausfälle und Wasserknappheit können die Folge sein. Der Dürremonitor zeigt, wie trocken die Böden aktuell sind. Der Dürremonitor ist ein Projekt des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung.
Der Dürremonitor liefert täglich flächendeckende Informationen zum Bodenfeuchtezustand in Deutschland. Grundlage sind Simulationen mit einem am Umweltforschungszentrum entwickelten hydrologischen Modell. Die Daten werden täglich aktualisiert – berechnet und ausgegeben werden können die Werte bis zum Vorvortag. Die folgende Grafik zeigt den Bodenfeuchte-Verlauf der vergangenen zwei Monate.
Einheiten – Kurzzusammenfassung
SMI – Bodenfeuchteindex von 0 (maximale Dürre) bis 1,00 (keine Dürre)
nFK – Nutzbare Feldkapazität in Prozent (100 Prozent: Boden enthält so viel Wasser, wie er speichern kann)
Über den Dürremonitor
Der Zustand des Bodens lässt sich im Dürremonitor in drei Kategorien ablesen: Zum einen ist der Dürrezustand des Gesamtbodens zu sehen, der für langfristige Analysen herangezogen werden kann. Schneller reagiert der Oberboden auf aktuelle Niederschlagsereignisse, der ebenfalls betrachtet werden kann. Schließlich ist das pflenzenverfügbare Wasser zu sehen – das Wasser, das Pflanzen bis 25 Zentimeter Bodentiefe zur Verfügung steht.
Wann spricht man von Dürre?
Dürre bedeutet immer die Abweichung von einem Normalzustand an einem bestimmten Ort. Der Normalzustand ergibt sich dabei aus einem mehr als 60-jährigen Vergleichszeitraum seit 1950 für diesen Ort. Wenn die aktuelle Bodenfeuchte unter den Wert fällt, der nur in 20 Prozent der Jahre in dieser Zeitreihe erreicht wird, spricht man von Dürre. Dieser konkrete Zustand würde durch einen Bodenfeuchteindex (SMI) von 0,20 angegeben. Ein Wert von 0,30 hieße demzufolge, dass die aktuelle Bodenfeuchte so niedrig wie in 30 Prozent der Fälle im Vergleichszeitraum ist.
Wie wird Dürre klassifiziert?
Dürre wird nach ihrer jeweiligen Schwere klassifiziert – in fünf Trockenklassen. Erreicht die Dürre einen Indexwert, also SMI, zwischen 0,20 und 0,30, wird von außergewöhnlicher Trockenheit gesprochen. Bei Werten zwischen 0,10 und 0,20 wird von moderater Dürre gesprochen, zwischen 0,05 und 0,10 von schwerer Dürre. Extreme Dürre herrscht bei einem SMI zwischen 0,02 und 0,05, unter 0,02 ist der Zustand einer außergewöhnlichen Dürre erreicht.
Was bedeuten "Oberboden" und "Gesamtboden"?
Ist die Kategorie "Gesamtboden" ausgewählt, wird der Bodenfeuchteindex (SMI) bis zu einer Tiefe von etwa 1,80 Meter dargestellt. Beim Filter Oberboden wird der SMI des Bodens bis 25 cm Tiefe dargestellt. Für beide Bodentiefen gelten die gleichen fünf Trockenklassen.
Was ist das pflanzenverfügbare Wasser?
In den Übersichten über pflanzenverfügbares Wasser wird der Wassergehalt des Bodens an einem bestimmten Ort dargestellt. Dafür betrachtet wird der Oberboden bis 25 Zentimeter Tiefe. Die Einheit zur Angabe des pflanzenverfügbaren Wassers ist die "nutzbare Feldkapazität" (nFK) in Prozent. Ein Wertz von 100 Prozent bedeutet dabei, dass der Boden so viel Wasser gespeichert hat, wie er in seinen mittelgroßen Poren maximal halten kann. Werte von mehr als 100 Prozent sind möglich, wenn der Boden mehr Wasser aufgenommen hat, als er speichern kann. Das überschüssige Wasser versickert. Bei einer nutzbaren Feldkapazität von 0 Prozent ist der sogenannte Welkepunkt erreicht, bei Werten unter 30 Prozent "Pflanzenwasserstress". Unter 50 Prozent wird in der Landwirtschaft Bewässerung zur optimalen Ertragsausbeute notwendig.
MDR AKTUELL RADIO