Ein Mann liegt mit Taschentüchern, Teetasse, Nasenspray und Tabletten im Bett (gestellte Szene).
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AOK-Bericht Krankmeldungen erneut auf Höchststand

08. Oktober 2024, 16:13 Uhr

Einem Bericht der gesetzlichen Krankenkasse AOK zufolge bleibt die Zahl der Krankschreibungen in Deutschland hoch. Demnach kommen auf 100 Versicherte 225 Krankmeldungen. Damit sei der Spitzenwert des Vorjahres bereits im August erreicht worden. Hauptgrund seien weiterhin Atemwegserkrankungen.

Die Zahl der Krankschreibungen in Deutschland bleibt hoch. Das geht aus einer repräsentative Befragung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) für den Fehlzeiten-Report 2024 hervor. Demnach gab es von Januar bis August auf 100 Versicherte rund 225 krankheitsbedingte Arbeitsausfälle. Damit sei der Spitzenwert des Vorjahres bereits im August erreicht worden.

Mehr Fehlzeiten aufgrund von Atemwegserkrankungen

Dabei stehe die zu erwartende Krankheitswelle im Herbst und Winter erst noch aus, hieß es. Zum Vergleich: Im Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2021 kamen auf 100 Versicherte lediglich knapp 160 Krankheitsfälle pro Jahr. Hauptgrund für die Krankschreibungen sind weiterhin Atemwegserkrankungen.

Auf 100 AOK-Mitglieder kamen im bisherigen Jahresverlauf rund 75 solcher Arbeitsunfähigkeitsfälle. Weiterer Treiber sind psychische Erkrankungen. Hier kamen zwischen Januar und August auf 100 Versicherte rund 15 solcher Fälle und damit bereits mehr als im Gesamtjahr 2023. Da man mit einer psychischen Erkrankung in der Regel länger krankgeschrieben ist, hat sich die Zahl der Fehlzeiten daher zwischen 2014 und 2024 um fast die Hälfte erhöht.

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AOK: Keine Hinweise auf Missbrauch der telefonischen Krankschreibung

Die während der Pandemie eingeführte und inzwischen auf Dauer eingerichtete Möglichkeit der telefonischen Krankschreibung trage nach bisherigen Erkenntnissen hingegen nicht zum hohen Krankenstand bei, sagte die AOK-Vorstandsvorsitzende Carola Reimann. Finanzminister Christian Lindner (FDP) hatte sich mit Blick auf die steigenden Fehlzeiten jüngst für eine Abschaffung dieser Möglichkeit ausgesprochen.

Reimann sagte jedoch, dass die Beschäftigten damit verantwortungsvoll umgehen. "Diese gefühlte Wahrheit können wir nicht bestätigten", betonte Reimann. Die Ermittlung des Krankenstandes bei abhängig Beschäftigten basiert auf Daten der rund 15 Millionen AOK-Mitglieder, die im Jahr 2023 in mehr als 1,6 Millionen Betrieben tätig waren. Der Fehlzeiten-Report erscheint jährlich.

dpa/epd (lmb)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 08. Oktober 2024 | 11:15 Uhr

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