Stromverbrauch 2022 Haushalte im Osten haben viel Strom gespart
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05. April 2023, 07:39 Uhr
Die Aufrufe zum Stromsparen waren erfolgreich: Eine Untersuchung zeigt, dass die deutschen Haushalte im letzten Jahr etwas mehr als acht Prozent weniger Strom verbraucht haben als 2021. Trotzdem gibt es immer noch Einsparpotenziale.
- Die deutschen Privathaushalte haben ihren Stromverbrauch 2022 um 8,3 Prozent gesenkt.
- In Ostdeutschland war der Stromverbrauch geringer als in Westdeutschland.
- Mehr Einsparpotenziale gibt es vor allem bei Technik und bei der Beleuchtung.
Die Tage werden wieder länger, die Frühlingssonne sorgt für gute Laune und die Angst vor unbeherrschbaren Stromkosten scheint sich bei vielen Menschen gelegt zu haben. Das ist der Eindruck einer Umfrage im Chemnitzer Süden.
Stromsparen gehört für viele hier inzwischen zum Alltag. Die Chemnitzerinnen und Chemnitzer versuchten Lampen und Elektrogeräte auszulassen und setzten auf Kerzen und Energiesparlampen.
Ostdeutschland geht sparsam mit Strom um
Das gemeinnützige Klimaportal Co2online hat über 360.000 Stromrechnungen ausgewertet. Das Ergebnis: Die deutschen Privathaushalte haben ihren Stromverbrauch im letzten Jahr um 8,3 Prozent senken können, sagt Sprecher Alexander Steinfeldt: "Das ist eine super Neuigkeit und zeigt, dass die Appelle zum Stromsparen und Energiesparen im Allgemeinen doch wirksam gewesen sind. Hier sind Bemühungen und Anstrengungen gewesen, dass jeder ein bisschen versucht hat, Strom und Geld zu sparen."
Bei der Untersuchung sind auch regionale Unterschiede deutlich geworden. Hier hat der Osten Deutschlands die Nase vorn – im positiven Sinne. In den neuen Bundesländern sei der Stromverbrauch häufig geringer gewesen als in den alten Bundesländern, sagt Steinfeldt: "Häufig gibt es einfach noch ein größeres Sparbewusstsein bei den Menschen in den neuen Bundesländern und häufig auch eine modernere Ausstattung und modernere Heizanlagen zum Beispiel, denn auch bei der Heizungspumpe wird Strom verbraucht. Wir sehen, dass in Wohnungen weniger Strom verbraucht wird als in Einfamilienhäusern. Das heißt in Städten, wo es viele Wohnungen gibt, da ist der Stromverbrauch auch geringer."
Einige Chemnitzerinnen und Chemnitzer haben schon schwarz auf weiß, dass sich Stromsparen lohnt, denn die Rechnungen für das zurückliegende Jahre sind bereits ins Haus geflattert. Bis zu 300 Euro im Jahr haben einige gespart.
Einsparpotenziale bei Technik und Beleuchtung
Das Klimaportal Co2online sehe noch weiteres Potenzial zum Stromsparen, sagt Sprecher Alexander Steinfeldt: "Der größte Anteil für Strom geht für Informationstechnik und -technologien wie Fernseher, Computer oder Spielekonsolen drauf. Das sind 28 Prozent. Auch hier lohnt es sich zu schauen, ob man die Geräte wirklich braucht oder ob man auf etwas verzichten kann. Das ist auch eine gute Möglichkeit, den Stromverbrauch gar nicht erst ansteigen zu lassen. Auf Stand-by zu verzichten, bei allen Geräten, das sollte Standard sein." Da gebe es große Einsparpotenziale.
Gleiches gelte für LED-Beleuchtung im Haushalt. Wer noch alte Glühbirnen hat, sollte die unbedingt austauschen. Wird ein neues Gerät gekauft, ein Kühlschrank oder eine Waschmaschine zum Beispiel, ist es sinnvoll, auf die Effizienzklassen zu achten.
Ihre Stromkosten vergleichen können Verbraucherinnen und Verbraucher zum Beispiel über den Stromspiegel, den das gemeinnützige Portal Co2online herausgibt. Der Stromspiegel listet bundesweit gültige Vergleichswerte für Privathaushalte auf.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 05. April 2023 | 06:00 Uhr