Migration Bevölkerungszahl trotz abnehmender Zuwanderung auf Rekordniveau
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25. Januar 2024, 10:24 Uhr
Die Bevölkerung in Deutschland ist 2023 leicht gewachsen. Das ist dem statistischen Bundesamt zufolge allein auf Migration zurückzuführen, da die Geburtenrate erneut gesunken ist.
- Es sind 680.000 bis 710.000 mehr Menschen nach Deutschland zugewandert als weggezogen.
- Die Geburtenrate ist um sieben Prozent gesunken.
Die Bevölkerung in Deutschland ist nach einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zum Jahresende 2023 auf rund 84,7 Millionen Menschen angewachsen. Das ist ein Plus von gut 300.000 im Vergleich zu Ende 2022 und der bislang höchste Wert seit der Wiedervereinigung.
Zuwanderung 2023 deutlich geringer als in Fluchtjahren 2015 und 2022
"Der Zuwachs entspricht dem Durchschnitt der Jahre 2012 bis 2021 und war deutlich geringer als im Jahr 2022", hieß es. Im Vorjahr war die Bevölkerungszahl vor allem infolge der starken Zuwanderung aus der Ukraine um 1,1 Millionen Menschen gestiegen.
Für das Jahr 2023 schätzte Destatis die Nettozuwanderung auf 680 000 bis 710 000 Menschen. Die sogenannte Nettozuwanderung – der Saldo aus Zu- und Fortzügen – war laut Destatis auch im Jahr 2023 die alleinige Ursache des Bevölkerungswachstums. "Wie in allen Jahren seit der deutschen Vereinigung fiel die Bilanz der Geburten und Sterbefälle auch 2023 negativ aus, da erneut mehr Menschen starben als geboren wurden", erklärten die Fachleute.
Zum Vergleich: In den Jahren 2015 betrug die Netto-Zuwanderung 1,14 Millionen Menschen, 2022 waren es 1,46 Millionen.
Geburtenrate erneut gesunken
Die Zahl der Geburten ging im vergangenen Jahr um sieben Prozent zurück, die der Sterbefälle sank um rund vier Prozent. Ausgehend von den bereits vorliegenden Meldungen der Standesämter wird demnach mit 680.000 bis 700.000 Geborenen gerechnet (2022: 738.819). Die Zahl der Gestorbenen betrug mindestens 1,02 Millionen (2022: 1,07 Millionen).
Daraus ergibt sich ein Geburtendefizit – die Differenz zwischen Geburten und Sterbefällen – von mindestens 320.000. Dies entspricht etwa dem Niveau des Vorjahres, ist aber deutlich höher als im gesamten Zeitraum von 1991 bis 2021.
Reuters,dpa(ewi)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 25. Januar 2024 | 09:30 Uhr