Mannheim Polizist nach Messerangriff gestorben

• Der bei einer Messerattacke auf dem Mannheimer Marktplatz lebensbedrohlich verletzte Polizist ist gestorben.
• Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann zeigte sich schockiert.
• Der Täter konnte bislang nicht vernommen werden.

Der am Freitag bei einer Messerattacke auf dem Mannheimer Marktplatz schwer verletzte Polizist ist gestorben. Das teilten die Staatsanwaltschaft Karlsruhe, das Polizeipräsidium Mannheim und das Landeskriminalamt am Sonntagabend mit.

Der Angreifer habe dem 29 Jahre alten Beamten mehrmals in den Kopfbereich gestochen. Der Polizist sei unmittelbar nach der Tat notoperiert und in ein künstlichen Koma versetzt worden. Am Sonntag sei er seinen Verletzungen erlegen. "Wir trauern um einen Polizeibeamten, der für unsere Sicherheit sein Leben gegeben hat", teilten die Behörden mit.

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann zeigte sich schockiert. "Die Nachricht erschüttert mich bis ins Mark", teilte der Grünen-Politiker am Abend mit. Die Gedanken seien bei der Familie, den Angehörigen und den Kolleginnen und Kollegen, so Kretschmann. Die Tag zeige, "welchem unkalkulierbaren Risiko Polizeibeamte tagtäglich ausgesetzt sind."

Die Deutsche Polizeigewerkschaft reagierte betroffen auf die Nachricht vom Tod des Beamten. "Die Gewalt, die uns täglich begegnet, ist schonungslos brutal, menschenverachtend und oft tödlich", sagte Landeschef Ralf Kusterer. Die Kampagnen gegen Hass und Hetze würden oft nicht einmal im Ansatz die Probleme treffen, die Polizistinnen und Polizisten täglich ertragen müssten. "Mit Diskussionen um Demokratie und Meinungsfreiheit erreicht man weder schuld- und deliktsunfähige Täter noch religiöse Fanatiker, deren Gedankenwelt uns völlig fremd und absurd erscheint."

Bei dem Messerangriff auf einer Veranstaltung der islamkritischen Bewegung Pax Europa (BPE) auf dem Mannheimer Marktplatz waren am Freitag sechs Menschen verletzt worden. Zu den Verletzten zählt auch das BPE-Vorstandsmitglied Michael Stürzenberger. Das Motiv der Tat bleibt bislang unklar. Der 25-jährige Täter, der 2014 aus Afghanistan nach Deutschland kam, war bislang nicht vernehmungsfähig.

dpa (mbe)