Klimawissenschaftler Mojib Latif spricht zu den Teilnehmern des Klimastreiks Fridays for Future
Mojib Latif vom Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Bildrechte: picture alliance/dpa | Marcus Brandt

Belohnung statt Belastung Klimaforscher Latif fordert ein "Klima-Geld"

08. August 2023, 08:09 Uhr

Klimaforscher Mojib Latif schlägt eine Klima-Prämie für Bürger vor. Auf die Art könnten Anreize geschaffen werden, statt Menschen durch Einschränkungen zu belasten. Außerdem prangert Latif die Verschwendung in der Gesellschaft an und bringt weggeworfene Lebensmittel als Beispiel.

Klimaforscher Mojib Latif hat die Politik aufgefordert, die Menschen am umweltgerechten Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft zu beteiligen. Er sagte MDR AKTUELL, die Bürger müssten das Gefühl bekommen, dass sie davon profitieren könnten. Darum müssten auch Maßnahmen entwickelt werden, die Menschen nicht nur belasteten, vielmehr auch belohnten.

Latif nannte als Beispiel eine Klima-Prämie zu Beginn des Jahres, von der je nach eigenem Verhalten am Ende des Jahres etwas übrig bleibe oder nicht. Der Ball dafür liege im Feld der Politik, die jedoch behaupte, so etwas sei in Deutschland nicht möglich. In anderen Ländern gehe das aber.

Auf die Frage, ob wir als Gesellschaft auf Wohlstand verzichten müssten, sagte Latif, man müsse eher fragen, was Wohlstand eigentlich bedeute. "Wir leben einen Stil der Verschwendung", sagte er: "Wir machen so viele Dinge, die überhaupt nicht notwendig sind." Als Beispiel nannte er Lebensmittel: Ein Drittel werde weggeworfen. Das sei kein Wohlstand und oft nur reine Verschwendung: "Um Lebensmittel herzustellen braucht man unheimlich viele Ressourcen, Energie und, und, und. Und das ist alles vergeudet!"

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 08. August 2023 | 06:17 Uhr

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