Baumstämme liegen in einem See.
Konservierte uralte Baumstämme in einem Bergsee in Skandinavien. Bildrechte: Håkan Grudd

Wissen-News Neue Methode der Baumring-Analyse: Noch nie so warm in 1.200 Jahren

07. August 2023, 14:50 Uhr

Nach einer neuen Methode der Analyse von Baum-Jahresringen war es in 1.200 Jahren noch nie so warm wie heute. Frühere Analysen hatten für die mittelalterliche Warmzeit höhere Temperaturen als heute ergeben, was mit den Daten aktueller Klimamodelle nicht übereinstimmte.

Schweizer Forscher haben eine neue Methode der Analyse von Baum-Jahresringen entwickelt, welche die Ergebnisse aktueller Klimamodelle bestätigen. Demnach war es in den letzten 1.200 Jahren noch nie so warm wie heute. Bisherige Zeitreihen von Baum-Jahresringen hatten hingegen ergeben, dass die Temperaturen in der "mittelalterlichen Klimaanomalie" höher waren als heute.

Die Forscher der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL in Birmensdorf machen ungenaue Rekonstruktionsmethoden für die bisherige Diskrepanz aus den Klimamodell-Temperaturen und Jahresring-Befunden für die mittelalterliche Warmzeit verantwortlich. Sie führen an, dass bisherige Rekonstruktionen auf der Breite und Dichte der Jahresringe beruhten. Zwar würden beide Eigenschaften tatsächlich stark von Temperaturen beeinflusst, jedoch würden auch andere Faktoren eine Rolle dabei spielen, wie breit oder dicht ein Baum-Jahresring wird, erklärten die Schweizer Forscher.

Die WSL-Experten wendeten für ihre Untersuchung eine neue optimierte und genauere Methode an, um die Zellwanddicke der Holzzellen in den Jahresringen zu messen, wobei sie zum Teil tausende Holzzellen pro Jahresring untersuchten. Für die Studie wurden insgesamt 50 Millionen Holzzellen von 188 lebenden und toten Waldföhren (Pinus sylvestris) aus Skandinavien vermessen, deren Jahresringe einen Zeitraum von 1170 Jahren abdecken. Die daraus rekonstruierten Sommertemperaturen ergaben den Forschern zufolge, dass die Temperaturen der neuen Klimamodelle mit den neuen Baum-Zeitreihen übereinstimmen. Die früheren Jahresring-Analysen hätten hingegen deutlich höhere Temperaturen für die "mittelalterliche Anomalie" und niedrigere Temperaturen für die heutige Erwärmung erbracht.

(dn)

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