Zahlreiche Kinder, Jugendliche und Erwachsene demonstrieren anlässlich des globalen Klimastreiks vor dem Bundeskanzleramt. 8 min
Video: Weltweit sind am Freitag wieder Menschen fürs Klima auf die Straße gegangen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka

Globaler Klimastreik Proteste von "Fridays for Future" in über hundert deutschen Städten

20. September 2024, 18:25 Uhr

Die Initiative "Fridays for Future" hat für Freitag weltweit zu Klima-Protesten aufgerufen. Allein in Deutschland gab es in mehr als hundert Städten Demonstrationen, über 75.000 Menschen nahmen daran teil. Bereits am Freitagmorgen protestierten Tausende vor dem Bundeskanzleramt in Berlin. Auch in Mitteldeutschland waren Aktionen angekündigt – unter anderem in Dresden, Magdeburg und Jena.

Anlässlich eines globalen Klimastreiks hat die Bewegung "Fridays for Future" für Freitag an mehr als hundert Orten in Deutschland zu Demonstrationen aufgerufen. Unter dem Motto #NowForFuture fordert die Klimabewegung einen schnellen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas und ein Ende aller fossilen Investitionen. Mehr als 75.000 Menschen haben sich dem Veranstalter zufolge an den Aktionen beteiligt.

Bereits am Freitagmorgen protestierten tausende Menschen vor dem Bundeskanzleramt in Berlin. Statt den Klimawandel überzeugend zu bekämpfen, würden Autobahnen ausgebaut und Klimagesetze abgeschwächt, hieß es bei der Auftaktkundgebung.

Teilnehmer eines Klimastreiks von Fridays for Future stehen während einer Kundgebung auf dem Neustädter Markt.
In Dresden beteiligten sich rund 700 Menschen an der Demonstration durch die Innenstadt. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert

Auch Demonstrationen in Dresden, Halle und Jena

Auch an mehreren Orten in Mitteldeutschland waren Aktionen angekündigt – unter anderem in Leipzig, Jena und Freiberg. In Halle zählten die Veranstalter zu Beginn rund 700 Demonstranten, in Magdeburg sollen es 300 gewesen sein, teilte ein Sprecher mit.

In Dresden hatte bereits am Mittwoch ein Banner an der Augustusbrücke auf die Bedrohung durch verheerende Hochwasser hingewiesen. Darauf war das Wort "Jahrhundertflut" mit roter Farbe durchgestrichen, darunter stand "Fluten-Jahrhundert", wie die Organisation mitteilte. Am Freitagnachmittag zogen etwa 700 Menschen durch die Altstadt, wie Zahra Pischnamazzadeh von Fridays for Future Dresden sagte. Demnach seien viele junge und neue Gesichter bei dem Protest zu sehen gewesen. "Es ist mühsam und kräftezehrend für das Klima zu kämpfen", sagte die Aktivistin.

Klimaaktivisten kampieren in Chemnitz

In Chemnitz haben Klimaaktivisten von "Fridays for Future" im Stadthallenpark ein Protestcamp aufgebaut. Rund 40 Menschen besuchten das Camp bereits am Freitagvormittag, sagte ein Sprecher. Die Aktivisten warnen nicht nur vor den Folgen der Klimakrise. Sie wollen auch Möglichkeiten aufzeigen, was gegen den Klimawandel getan werden kann und bereits getan wird.

Als Teil eines weltweiten Streiks haben Klimaaktivisten von Fridays for Future im Stadthallenpark in Chemnitz ein Protestcamp aufgebaut.
Als Teil eines weltweiten Streiks haben Klimaaktivisten von Fridays for Future im Stadthallenpark in Chemnitz ein Protestcamp aufgebaut. Bildrechte: Harry Härtel/haertelpress

Die Sprecherin von "Fridays for Future", Carla Reemtsma, beklagte Rückschritte beim Klimaschutz. "Nachdem sich 2021 bei der Bundestagswahl Partei nach Partei zum Klimaschutz bekannt hat, erleben wir jetzt die Rolle rückwärts", sagte sie am Freitag im Bayerischen Rundfunk. Deutschland könne jedoch nur auf der Grundlage des Klimaschutzes zukunftsfähig werden.

Kreuzberg, Ab Glascontainern hängen Plakate, mit denen für den "Globalen Klimastreik" am 20. September 2024 vor dem Bundeskanzleramt geworben wird: "Protest like theres no tomorrow" 2 min
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Protest auch vor dem Kanzleramt

MDR AKTUELL Fr 20.09.2024 10:07Uhr 01:43 min

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Aktionen auch in der Arktis, in Ägypten und Bangladesch

Auch International soll es Aktionen geben, beispielsweise auf Spitzbergen in der Arktis, in Ägypten und in Bangladesch. In Deutschland werden die Proteste von Nichtregierungsorganisationen und Verbänden unterstützt, etwa von Greenpeace, dem WWF und zahlreiche örtlichen Organisationen.

AFP, dpa, epd (smk)

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Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 20. September 2024 | 14:30 Uhr

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